Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die französische Kraftwerkslandschaft unter bleibender Dominanz der Atomkraft skizziert. Bis 2050 sollen bis zu 14 Meiler der als innovativ beworbenen Druckwassertechnologie der dritten Generation entstehen. Dies sagte Macron am Produktionsort der leistungsfähigsten Atomkraftturbinen von US-Konzern GE in Belfort. Die Erzeugungskapazität der sogenannten EPR-Reaktoren lässt die 1,6-Gigawatt-Pilotanlage Flamanville erahnen. Sie soll 2023 nach 16 Jahren Bauzeit 11 Jahre verspätet ans Netz.
Kurz vor Macrons Auftritt hatte EDF eine Vereinbarung zum mehrheitlichen Rückkauf des Turbinenbaus angekündigt, den GE 2015 vom finanziell bedrohten Konzern Alstom erworben hatte. Doch der Atomkraft-Werkzeugkasten enthält weitere Instrumente. So prüft der Energiestaatskonzern EDF auftragsgemäß die Verlängerung der Laufzeiten der Meiler auf mehr als 50 Jahre. Im Oktober hatte Macron kleine flexible Atomreaktoren mit einigen 100 Megawatt angekündigt. Beim Ausbau der Erneuerbaren setzt Macron auf Photovoltaik und Offshore-Windkraft – mit 50 Meereswindparks bis 2050. (tw)