Sehr viel Zeit bleibt der Politik – sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene – nicht mehr, um den Weg für eine Wiederansiedelung der Photovoltaikindustrie zu ebnen. Das Zeitfenster zur Sicherung der europäischen Solarindustrie beginne bereits sich zu schließen, warnt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar).
Der Verband appelliert deshalb an die Bundesregierung, im Verbund mit anderen europäischen Staaten schnell wirksame Maßnahmen zu ergreifen, dass Hersteller von Solarmodulen auf der gesamten Wertschöpfungskette – vom Ingot über den Wafer und die Solarzelle bis hin zu fertigen Panels – in den Aufbau weiterer Produktionskapazitäten investieren. Dazu brauchen sie aber entsprechende Investitionsimpulse, um etwa Gigawattfabriken aufzubauen, die auf dem europäischen Markt wettbewerbsfähig sind. Neue Marktbarrieren oder Handelsbeschränkungen gegen Hersteller aus Fernost hält der BSW Solar für nicht zielführend. Deshalb müsse die Bundesregierung jetzt mit gutem Beispiel vorangehen und im Solarpaket Ib eine sogenannten Resilienzkomponente verankern.
Dabei geht es darum, dass bei der Verwendung von Schlüsselkomponenten aus europäischer Herstellung beim Bau von Solaranlagen die Projektierer und Betreiber für einen befristeten Zeitraum einen Bonus zuzüglich zur Einspeisevergütung und zur Marktprämie bekommen. Im Rahmen eines eigenen Ausschreibungssegments könnten auch die zulässigen Gebotshöchstwerte bei den Auktionen von Marktprämien entsprechend angehoben werden, wenn das geplante Projekt mit europäischen Komponenten gebaut wird. (Su)