Die jüngste Ausschreibung von Marktprämien für Strom aus solaren Freiflächenanlagen war extrem stark überzeichnet. Denn an der Leistungsausschreibung von 2.148 Megawatt, für die eine Marktprämie zur Verfügung steht, haben sich 495 Projekte mit einer Gesamtleistung von 4.206 Megawatt beteiligt. Nur 268 Gebote haben einen Zuschlag bekommen. Das Nürnberger Unternehmen Greenovative sicherte sich dabei immerhin 23 der 268 erteilten Zuschläge.
Marktprämien gesunken
Der starke Wettbewerb habe für niedrige Zuschlagswerte und damit einen geringen Förderbedarf gesorgt, erklärt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Tatsächlich lagen die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschlagswerte zwischen 4,50 und 5,24 Cent pro Kilowattstunde, in der vorherigen Ausschreibung allerdings mit 3,62 Cent pro Kilowattstunde niedriger als in dieser Runde. Dafür war der höchste Zuschlagswert in der vergangenen Ausschreibung mit 5,49 Cent höher als diesmal. Auch mengengewichtet waren die Zuschläge in der jüngsten Ausschreibung mit 5,05 Cent pro Kilowattstunde leicht niedriger als in der vorhergehenden Auktion mit 5,11 Cent.
Aufgrund der Änderungen durch das Solarpaket dürfen Projekte, die auf benachteiligten landwirtschaftlichen Flächen geplant werden, in allen Bundesländern an den Ausschreibungen teilnehmen. Bisher blieb dies Projektierern in den Bundesländern vorbehalten, die die Option freigegeben haben. Die Projektentwickler haben diese Option üppig genutzt. So fielen 123 Zuschläge mit einer Gesamtleistung von 1.037 Megawatt in diese Kategorie – fast die Hälfte aller Projekte, die mit einer Marktprämie finanziell abgesichert werden. Eine andere Änderung durch das Solarpaket macht auch die Teilnahme von Projekten mit einer Leistung von bis zu 50 Megawatt möglich. Vorher galt eine Obergrenze von 20 Megawatt. Doch diese Möglichkeit wurde in dieser Auktion noch nicht genutzt, da die Regelung bisher noch unter dem Vorbehalt der behilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission steht. Einige Projektierer wollten sie nutzen. Doch wurden diese Gebote ausgeschlossen. Dadurch erklärt sich auch die vergleichsweise hohe Zahl von 63 Geboten, die unter anderem aus diesem Grund nicht berücksichtigt wurden. Diese können aber in der nächsten Runde voraussichtlich wieder eingereicht werden. Diese Auktion endet dann am 1. Dezember. (SU)