Mit den Ausschreibungen auf nationaler und Bundesstaaten-Ebene will Indien die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien schnell vorantreiben.
Die Photovoltaik-Projekte, für die Avaada Energy in Indien den Zuschlag erhielt, waren von verschiedenen staatlichen Stellen ausgeschrieben: von der nationalen Solar Energy Corporation of India (Seci), der Gujarat Solar Subsidy und dem staatlichen Energieversorger NTPC. Die Leistung der einzelnen Projekte liegt laut Avaada bei 421 MW, 280 Megawatt (MW) und 700 MW. Die Solarparks sind damit auch für indische Maßstäbe groß. Die Standorte liegen in den Bundesstaaten Gujarat und Rajasthan. Mit den ausschreibenden Stellen werde Avaada nun Stromabnahmeverträge, also PPA, mit einer Laufzeit von 25 Jahren schließen. Der Bau der Projekte soll innerhalb von 24 Monaten abgeschlossen sein.
Indien besitzt ein eigenes Ministerium für neue und erneuerbare Energie, zu dem auch Seci gehört. Das Land verfolgt seit 2010 eine „National Solar Mission“ (NSM). Die indische Regierung und die Bundesstaaten wollen damit zugleich Klimaschutz und Energiesicherheit voranbringen. Im Rahmen internationaler Klimaschutzverträge hat Indien zugesagt, dass 2030 rund 50 Prozent seiner Erzeugungsleistung auf nicht-fossilen Energiequellen beruhen sollen. Die Emissionsintensität des indischen Bruttoinlandsprodukts soll zugleich um 45 Prozent gegenüber 2005 sinken. Das Nationale Institut für Solarenergie (Nise) schätzt das Solarpotenzial in Indien auf etwa 748 Gigawatt (GW), wobei drei Prozent der ungenutzten Landfläche mit Photovoltaik-Modulen bedeckt würden. Laut dem Ministerium für neue und erneuerbare Energien waren in Indien im Juni 2023 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 70 GW installiert. (NW)