Der Schweizer Modulhersteller Meyer Burger wird bis 2023 seine Produktionskapazitäten im Werk im sächsischen Freiberg auf 1,4 Gigawatt erweitern. Das sind 400 Megawatt mehr als bisher. Ursprünglich wollte das Unternehmen zunächst die Kapazitäten im amerikanischen Werk in Goodyear, Arizona, ausbauen. Dort laufen die Planungen und Vorbereitungen dafür auch weiter. Doch Meyer Burger hat entschieden, zunächst in Freiberg mehr Module herzustellen.
Ausbau im Bestandsgebäude
Damit reagiert das Unternehmen auf die globale Entwicklung auf dem Solarmarkt, der derzeit von unsicheren Lieferketten für Solarmodule gebeutelt ist. Denn Module auf dem Weltmarkt sind schon seit Monaten rare Ware. Um den Ausbau in Freiberg umzusetzen, nutzt Meyer Burger Flächen des eigenen Logistikzentrums in unmittelbarer Nähe des bestehenden Werkes in Zukunft für die Produktion. Auch hier wird Meyer Burger die Solarzellen verbauen, die das Unternehmen selbst in Thalheim, einem Ortsteil von Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt herstellt. Die dafür vorgesehen Kapazitäten fließen jetzt nach Freiberg und nicht in die USA.
Synergien nutzen
Schließlich stehen angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine alle Zeichen auf ein rasches Marktwachstum in Europa, das Meyer Burger mit zusätzlichem Modulausstoß bedienen will. Außerdem kann das Unternehmen in Freiberg bereits vorhandene Logistikwege nutzen und die Produktion in einem bereits vorhandenen Bestandsgebäude in Freiberg schneller umsetzen. Gleichzeitig sparen sich die Schweizer den langwierigen Transport der Maschinen nach Amerika. Zudem könne man damit Lieferkettenrisiken minimieren und insbesondere Personalressourcen effizienter nutzen.
1,5 Gigawatt in Arizona vorgesehen
Doch der Ausbau in den USA wird dennoch weiter geplant und vorbereitet. Schließlich ist dies ein wichtiger Markt für Meyer Burger. Mittelfristig sollen in dem Werk in Goodyear jährlich Module mit einer Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt hergestellt werden. Dies muss aber von einem gleichzeitigen Ausbau der Solarzellfertigung über die bestehenden 1,4 Gigawatt pro Jahr begleitet werden. Dafür hat Meyer Burger ein weiteres Gebäude in Thalheim langfristig angemietet, das auf dem gleichen Gelände steht, wie die schon vorhandene Zellfertigung. Hier kann das Unternehmen den weiteren Produktionsaufbau vorbereiten. (su)
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