Die Deutsche Energieagentur (Dena) hat im Rahmen ihrer Marktoffensive Erneuerbare Energien einen Leitfaden erstellt, wie Planer und Betreiber von Ökostromanlagen aber auch die Abnehmer des Solar- und Windstroms sowie Projektfinanzierer PPA-Preise kalkulieren können. Denn die entscheidende Frage beim PPA lautet: Was ist ein fairer Preis. Mit dem Leitfaden will die Dena den beteiligten Partnern eine Möglichkeit an die Hand geben, diese Frage zu beantworten.
Übersicht über Werte und Risiken
Der Leitfaden enthält dazu eine Übersicht über die maßgeblichen Wert- und Risikotreiber. Er vermittelt zudem Basiswissen, um PPA bewerten zu können. So listen die Autoren des Leitfadens zu Beginn die verschiedenen Arten von direkten Stromlieferverträgen auf und im Anschluss auf die grundlegenden Preiskomponenten für PPA einzugehen. Denn neben dem eigentlichen Stromwert müsse auch Risiken eingepreist werden, die sich neben der volatilen Stromerzeugung unter anderem auch aus der Art des abgeschlossenen Stromliefervertrags ergeben.
Hinweise zu Laufzeiten und Kreditrisiken
Der Leitfaden enthält zudem Informationen über die Lieferstruktur den Stroms aus der Solar- oder Windkraftanlage und welche Faktoren darüber entscheiden, wie der Anlagenbetreiber die Energie bereitstellt und der Verbraucher sie abnimmt und vergütet. Der Leitfaden beinhaltet zudem Hinweise über die Laufzeit und die Kreditrisiken im Zusammenhang mit den PPA sowie über spezielle Vertragsklauseln. „Aufgrund der vielen Einflussfaktoren herrscht derzeit noch Unsicherheit bei der Bestimmung eines fairen Preises für PPA“, betont die Dena den Mehrwert des Leitfadens.
Mit PPA Betriebskosten senken
Außerdem verdeutliche die starke Preisschwankung im Laufe des Jahres 2021, dass einer Bewertung immer größere Bedeutung zukomme. Schließlich sind höhere Strompreise vor allem auf steigende Kosten für Energie aus Kohle- und Gaskraftwerken unter anderem aufgrund der CO2-Kosten zurückzuführen. Dazu kamen zumindest im Jahr 2021 noch niedrige Temperaturen, eine geringere Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und vor allem in den letzten Monaten politischen Unsicherheiten, die den Strompreis zusätzlich anheizten. Daraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für Stromabnehmer über einen PPA die Betriebskosten zu senken, sich unabhängiger beispielsweise von steigenden CO2-Kosten und unsicheren Lieferwegen für fossile Brennstoffe zu machen. Das ist ein Vorteil, wenn man die Risiken der volatilen Stromproduktion berücksichtigt.
Der „Preisleitfaden Green PPA“ steht zum kostenlosen Download auf der Internetseite der Dena bereit. (su)
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