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Offshore-Windkraft

WPD trennt sich von Meereswindkraft

Wie das Bremer Unternehmen am frühen Freitagmorgen mitgeteilt hat, wird es die Unternehmensabteilung zur Entwicklung von Meereswindparks mitsamt Beteiligungen an Windkraftfeldern im Meer und Projektpipeline an den US-Kapitalfonds Global Infrastructure Partners (GIP) verkaufen. Der Verkaufsvertrag sei bereits unterzeichnet, gab WPD bekannt. Beide Partner des Geschäfts freuten sich, „dass sie eine endgültige Vereinbarung zum Erwerb von 100 Prozent der wpd offshore GmbH, dem Offshore-Windkraftgeschäft von wpd, durch GIP unterzeichnet haben“. Mit im Einkaufskorb der GIP liegen auch 30 Gigawatt (GW) weltweit angeschobener Offshore-Windparkprojekte in unterschiedlichsten Entwicklungsstadien sowie fünf existierende oder im Bau befindliche Windparks im Meer vor Deutschland, Frankreich und Taiwan. Die Wettbewerbsbehörden müssen die Abfertigung dieses Warenkorbs gemäß den üblichen Marktregeln noch absegnen.

Auch der bei WPD fürs operative Offshore-Geschäft zuständige Vorstand Achim Berge wird gemäß der Vereinbarung mitwechseln und somit den WPD-Vorstand verlassen – nachdem die Transaktion abgeschlossen sein wird.

WPD-Finanzvorstand Björn Nullmeyer kündigte an, WPD werde sich nun auf Entwicklungen von Windparks an Land und auch von Photovoltaik-Anlagenparks konzentrieren. Die existierenden selbst betriebenen Onshore-Wind- und Photovoltaikparks hätten eine Erzeugungskapazität von zusammen 2,5 GW. WPD werde diese bis 2024 verdoppeln. Der US-Fonds deutete eine Zusammenarbeit mit dem Managementteam von WPD an, die sich möglicherweise auf die Übergabe der Geschäfte bezieht oder auf das Management der WPD-Offshore-Sparte. GIP plane, nach dem Kauf diese „zu einer der führenden Offshore-Windplattformen der Welt zu entwickeln."

Auf Fragen von ERNEUERBARE ENERGIEN nach weiteren Erklärungen über die in der Mitteilung aufgelisteten Vereinbarungen hinaus reagierte WPD auch bis am späten Nachmittag nicht. Beispielsweise zum Verkaufspreis hatte das Unternehmen keine Angaben gemacht. Auch die Frage nach einem erst vor zwei Monaten von WPD ausgegeben Dementi zu damals aufgekommenen Verkaufsgerüchten blieb damit vorerst unbeantwortet. Noch Ende Februar hatte das Unternehmen indirekt bestritten, dass es Verkaufsgespräche mit Interessenten über einen Teilverkauf von WPD gebe. „Spekulative Berichte über einen möglichen Verkauf … sind Gegenstand von Fehlinformationen“, hatten die Bremer den entsprechenden Inhalt eines Zeitungsberichts kommentiert. Auch habe WPD keine Mandate an Beratungsunternehmen für etwaige Verkaufsabsichten erteilt.

Bekannt ist, dass die mittelständische Firma zuletzt über Verschiebungen bei Genehmigungen und nicht stringente politische Unterstützung in den Ländern ihrer Offshore-Projekte geklagt hatte. Sowohl von einer faktischen Rücknahme einer schon erteilten Projektgenehmigung durch eine Gesetzesreform in Deutschland als auch von nachträglichen Vergütungskürzungen durch die Politik in Taiwan und Frankreich hatte WPD sich getroffen gezeigt. 

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