Geldanlagen in Solarprojekte werden für institutionelle Investoren immer interessanter. Jetzt hat sich die Alte Leipziger Hallesche Versicherungsgruppe (ALH) dafür entschieden, 49,9 Prozent an einem Portfolio von 587 Megawatt Solarparkleistung des Versorgers EnBW zu erwerben. Die Investitionen sind über 16 verschiedene Solaranlagen in unterschiedlichen Regionen Deutschlands verteilt. So umfasst das Portfolio auch die neuen solaren Großprojekte in den brandenburgischen Orten Weesow und Alttrebbin sowie im mecklenburgischen Gottesgabe in der Nähe von Schwerin.
Anlagen über die gesamte Republik verteilt
Diese drei Solarparks, die immerhin 80 Prozent des Portfolios ausmachen, in das die ALH Gruppe investiert, wurden ohne staatliche Förderung gebaut und refinanzieren sich ausschließlich über Stromlieferverträge (PPA). Dennoch sind die Projekte für die ALH Gruppe als Investitionsobjekt interessant. Weiter Anlagen stehen in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Es sind aber auch noch zusätzliche Anlagen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern im Portfolio. Alle diese Solarparks wurden von EnBW entwickelt und gebaut und gingen mehrheitlich erst in den letzten Jahren ans Netz.
Verkauf von Minderheitsanteilen
EnBW wird auch weiterhin die Betriebsführung, den Service und die Wartung der Anlagen sowie die Vermarktung der dort erzeugten 580 Gigawattstunden erneuerbaren Stroms übernehmen. „Wir freuen uns, mit der ALH Gruppe einen Investor gefunden zu haben, der langfristig in den Solarprojekten der EnBW engagiert bleiben möchte“, erklärt Thomas Kusterer, Finanzvorstand bei EnBW. „Die Partnerschaft ist auf eine Zusammenarbeit über die gesamte Betriebsdauer der Anlagen angelegt. Der Verkauf von Minderheitsanteilen im Rahmen von Beteiligungsmodellen ist Teil des Erneuerbare-Energien-Geschäftsmodells der EnBW. Den Verkaufserlös wollen wir in neue Wachstumsprojekte in den Bereichen erneuerbare Energien und Netze investieren. Dies ist heute wichtiger denn je, denn jede Megawattstunde aus erneuerbaren Energien macht Deutschland ein Stück weit unabhängiger von fossilen Energieträgern.“
Bereits in Windkraft investiert
Es ist nicht das erste Engagement der ALH Gruppe im Bereich erneuerbare Energien. „Diese Kooperation ist eine ideale Ergänzung zu unserem bereits bestehenden Portfolio an Onshore- und Offshore-Windparks“, sagt Martin Rohm, Vorstand Kapitalanlagen und Finanzen der ALH Gruppe. „Diese Investition ist ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung unseres Ziels, die Nachhaltigkeit der Kapitalanlagen substanziell auszubauen.“
Der Abschluss der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die relevanten Kartellbehörden. Diese erwarten die beiden Partner noch im Herbst 2022. Wie viel Geld die ALH Gruppe in die Solaranlagen tatsächlich investiert hat, liegt unter dem Mantel der Verschwiegenheit. (su)
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