Eine baugleiche Schwimmturbine folgt im November auf der anderen Seite des Landes vor der Fukushima-Küste. Die japanische Regierung finanziert den Bau von insgesamt drei Offshore-Turbinen mit umgerechnet 226 Millionen Dollar. Ein Konsortium von elf Firmen, unter anderem auch Hitachi, Mitsubishi, Shimizu und Marubeni, soll die Projekte kommerzialisieren. Bis 2020 könnten 140 Windturbinen ein Gigawatt Leistung machen. Das Projekt soll dazu beitragen, die Offshore-Industrie zu fördern.
Seit August 2012 wird bereits ein 100-Kilowatt-Prototyp getestet. Japan ist seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima auf der Suche nach geeigneten Energiequelle als Ersatz für Atomkraft. Neben der Energiesicherheit ist aber auch die Kostenfrage in Japan ein wichtiges Thema. Der Bau der ersten Offshore-Anlage hat umgerechnet 20.000 Dollar pro Kilowatt gekostet – ungefähr achtmal so viel, wie eine Onshore-Turbine kosten würde.
Erdbebensichere Turbinen
Tatsächlich gibt es noch jede Menge Standort in weniger Erdbebengefährdeten Regionen Japans, die mit Onshore-Parks billige Regenerativenergie erzeugen könnten. Zudem haben die Onshore-Turbinen sich in der Vergangenheit als Robust und Widerstandsfähig gegen Naturgewalten erwiesen. Spezielle in Japan entwickelte Taifun-Turbinen haben es nie über das Stadium des Forschungsprojekts hinaus geschafft.
Die schwimmenden Turbinen sind aber darüber hinaus ein guter Ansatz auf dem Weg zur regenerativen Vollversorgung. Nicht weil sie vor der Küste schwimmend vor einem Erdbeben sicher wäre. Sie hätten immer noch das Risiko eines nachgelagerten Tsunami zu befürchten. Sinnvoll sind schwimmenden Turbinen, weil Japans Küste steil abfällt. die Wassertiefen eignen sich nicht für feste Fundamente wie Monopfähle, Jackets oder Tripods. (Nicole Weinhold)