Nicole Weinhold
Keine lange Suche war das. Diesmal erfolgte die Benennung so zügig, dass kein kommissarischer Zwischenchef nötig ist. Das Präsidium des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat einstimmig Claudius da Costa Gomez, Geschäftsführer des Fachverbands Biogas (FvB), und Wolfram Axthelm, Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie (BWE), als neue BEE-Geschäftsführung berufen. Der bisherige Geschäftsführer Peter Röttgen verlässt den BEE jetzt, also Mitte Februar, und da Costa Gomez und Wolfram Axthelm legen am morgigen 15. Februar los - wie frisch sie am ersten Tag im neuen Amt sein werden, das hängt davon ab, wie lange sie auf dem heutigen BEE-Neujahrsempfang durchhalten werden. "Die Entscheidung ist während weniger Tage gefallen, weil beide Geschäftsführer im Dachverband gut bekannt und geschätzt sind, und weil dieser Schritt in einen umfassenden Integrationsprozess eingebettet ist, der auch anderen Fachverbänden eine erweiterte Rolle zukommen lässt", so BEE-Präsidentin Simone Peter. "So soll die Gesamtintegration des Verbandes fortgesetzt werden: für einen gestärkten Dachverband, der sich auf handlungsfähige Fachverbände und engagierte Unternehmensmitglieder stützt."
Zusammenwachsen der Verbände
Die personelle Entscheidung ist besonders spannend, weil ihr die Idee eines Zusammenwachsens der Verbände zugrunde liegt. Als ein geschlossener Regenerativverband mit starken Unterabteilungen aufzutreten, das wünschen sich schon lange Verbandsvertreter wie BWE-Präsident Hermann Albers. Nun soll es ein starker Dachverband sein mit ebenso schlagkräftigen Fachverbänden, die auch denzentral gut aufgestellt sind. Warum die Entscheidung gerade auf Mitarbeiter von BWE und Fachverband Biogas gefallen ist? "Wir haben uns bereiterklärt, Verantwortung zu übernehmen und Ressourcen bereitzustellen", so Wolfram Axthelm über die Entscheidung. Die schnelle, einstimmige Einigung in dieser Personalie sei ebenfalls aussagekräftig. "Wir werden im Interesse der gesamten Branche handeln, nicht nur im Sinne des BWE und des Fachverbands Biogas." Ziel sei es, eine bessere Wirksamkeit gegenüber Politik und Öffentlichkeit zu erreichen. Das "Zentrum der modernen Energiewirtschaft" wolle der Verband sein. Die beiden neuen Geschäftsführer werden übrigens in ihren bisherigen Räumlichkeiten verbleiben. BEE-Präsidentin Simone Peter betont: "Die beiden neuen Geschäftsführer kommen aus der Mitte des Verbandes. Sie werden gemeinsam mit allen Fachverbänden dazu beitragen, dass die sparten- und sektorenübergreifende Zusammenarbeit der Erneuerbaren-Verbände in Berlin gestärkt wird, die damit einen zusätzlichen Impuls erhält."
Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW Solar hat damit jedenfalls kein Problem. „Die BSW-Führung hat die Entscheidung zur neuen Doppelspitze im BEE mitgetragen. Wir sind zuversichtlich, dass sie zu einer weiteren Stärkung des gemeinsamen Dachverbandes beitragen wird", sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Der BSW engagiere sich seit vielen Jahren tatkräftig auf Leitungs- und Arbeitsebene im BEE. So stelle der BSW einen Vizepräsidenten und zwei Vertreter im BEE-Vorstand, dem gegenüber die neue Geschäftsführung weisungsgebunden ist. "Auch über eine erweiterte und gestärkte Geschäftsführerrunde wird der BSW künftig dafür Sorge tragen, dass die Interessen der Solar- und Speicherbranche weiterhin prominent im BEE vertreten werden.“
Neue Energiewirtschaft
Fest steht, dass mit dem einstimmigen Präsidiumsbeschluss die Geschlossenheit hinter dieser Entscheidung betont wird. Auch der BEE betont daher, dass Axthelm und da Costa Gomez im Interesse aller im BEE vertretenen Erneuerbaren-Verbände handeln werden. „Ich freue mich, die bereits bestehende gute Zusammenarbeit mit Claudius da Costa Gomez und Wolfram Axthelm in neuer Funktion zu vertiefen“, so Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie. Die Verbände wollen nun ihre gemeinsame Arbeit für die neue Energiewirtschaft verstärken.
Die Erneuerbaren-Familie rücke zusammen, so Simone Peter. Auf die Erneuerbaren käme es nach der Kohlekommissions-Entscheidung besonders an. "Praktische Lösungen und konkrete Antworten" soll die Branche liefern "und die politisch gesetzten Ziele erreichbar zu machen." Diese Herausforderungen werden nun also noch stärker gemeinsam angegangen.