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Regenerative Landwirtschaft: Weniger CO2, mehr Ertrag

Die Landwirtschaft steht weltweit vor erheblichen Herausforderungen. Mit einem Anteil von etwa 15 Prozent (%) an den globalen CO2-Emissionen ist sie der zweitgrößte Emittent nach der Energiewirtschaft. Der Praxisleitfaden Regenerative Landwirtschaft der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland und des Berliner Agri-Tech-Unternehmens Klim zeigt jedoch, wie regenerative Praktiken die Nachhaltigkeitsbilanz der Branche verbessern und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit steigern können.

Ökologische Vorteile durch regenerative Ansätze

Der Leitfaden basiert auf der Analyse eines exemplarischen Ackerbaubetriebs in Sachsen-Anhalt von 2019 bis 2024. Dabei wurden herkömmliche Praktiken mit regenerativen Ansätzen verglichen. Letztere umfassen Methoden wie Direktsaat, den Anbau von Zwischenfrüchten und vielfältige Fruchtfolgen. Die Ergebnisse sind vielversprechend:

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CO2-Reduktion: Die Gesamtemissionen des Betriebs sanken durch regenerative Methoden um etwa 15 %, von 215,04 auf 186,78 Tonnen CO2e. Besonders eindrucksvoll ist die Reduktion der Flag-Emissionen (Forst-, Land- und Agrarsektor) um 30 %.

Ertragssteigerung: Im Anbau von Winterweizen führte der Einsatz von Zwischenfrüchten und Untersaaten zu einer Ertragssteigerung von 7 %.

„Der Abgleich der beiden Szenarien zeigt das Potenzial regenerativer Praktiken, sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile für die Landwirtschaft zu realisieren“, erklärt Andree Simon Gerken, Partner Agrar & Klimaschutz bei PwC Deutschland.

Transformation der Branche: Zusammenarbeit als Schlüssel

Die Umstellung auf regenerative Praktiken erfordert jedoch weitreichende Veränderungen in der gesamten Wertschöpfungskette. Robert Gerlach, CEO von Klim, betont: „Lebensmittelunternehmen müssen und wollen die Transformation anführen – doch sie können das nicht ohne die Zusammenarbeit mit den Landwirten.“

Langfristige Partnerschaften und transparente Kommunikation zwischen Landwirten, der verarbeitenden Industrie und dem Lebensmitteleinzelhandel sind entscheidend. Letzterer kann als Katalysator wirken, indem er Anforderungen an regenerative Methoden stellt und branchenübergreifende Kooperationen fördert.

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Barrieren überwinden: Förderung und InnovationDie Umstellung auf regenerative Landwirtschaft ist komplex, aber nicht unüberwindbar. Der Praxisleitfaden zeigt, welche Maßnahmen helfen können:

Finanzielle Unterstützung: Förderprogramme und Vergütungen für Treibhausgas-Einsparungen.

Wissenschaftlich fundierte Beratung: Informationen und Weiterbildung durch Experten und erfahrene Landwirte.

Schrittweise Umsetzung: Pilotprojekte auf kleinen Testflächen.

„Ein langer Atem ist entscheidend, da sich Erfolge oft erst nach einiger Zeit zeigen. Mutige Wege und das Lernen aus Fehlern sind unerlässlich, um effektivere Ansätze zu entwickeln“, so Gerken.

Methodik: Präzise Daten und fundierte Berechnungen

Die Ergebnisse des Leitfadens basieren auf der detaillierten Analyse eines Betriebs. Für die Berechnung der Treibhausgasemissionen und Kohlenstoffbindung wurden das Greenhouse Gas Protocol und die Flag-Richtlinien der Science Based Targets Initiative (SBTi) verwendet. Wirtschaftliche Faktoren wie Maschinenkosten, Betriebsmittel und Deckungsbeiträge flossen ebenfalls in die Untersuchungen ein.

Weitere Informationen und den vollständigen Praxisleitfaden finden Sie unter: www.pwc.de/regenerative-landwirtschaft

Mit diesem umfassenden Ansatz zeigt der Leitfaden, wie die Agrarwirtschaft durch regenerative Methoden nachhaltiger und profitabler werden kann. Eine Chance, die nicht nur der Umwelt, sondern auch den Landwirten selbst zugutekommt.