„Jetzt unternehmen wir nochmals Prüfungen, ob alles vernünftig angeschlossen ist“, sagt der Pressesprecher des ostdeutschen Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz, Volker Kamm. In den nächsten Tagen, so kündigt er auf Anfrage von ERNEUERBARE ENERGIEN an, werde der Probebetrieb anlaufen. Und „in den nächsten Wochen“ sollen gemäß des für den Netzanschluss zuständigen Trassenbetreibers die Turbinen sowie das Umspannwerk auf See und an Land mit Lastsimulationen aufeinander eingestimmt werden. „Es ist eine Frage vielleicht von mehr als einem Monat, sicher nicht viel mehr“, betont Kamm.
Die 2,3 Megawatt (MW) leistenden Anlagen waren im September 2010 nach nur einem halben Jahr von Beginn der Kolkschutzarbeiten an gegen eine Unterspülung des Meeresbodens unter den Anlagen installiert worden. Das eher kleine Projekt mit insgesamt 48 MW Leistung musste allerdings verglichen mit wesentlich widrigeren Verhältnissen deutscher Nordsee-Meereswindvorhaben nur mit halb so starken Belastungen zurechtkommen. Der Windpark steht in 20 Metern Wassertiefe, die Wellenhöhen sind in der Ostsee geringer. Die Einspeisung war daher schon zu Ende 2010 geplant.
Laut 50 Hertz waren „Kabellegungsprobleme“ für Verzögerungen verantwortlich. 61 Kilometer lang führt das Verbindungskabel zum Übertragungsnetz an Land durch die Ostsee, 16 Kilometer hingegen über Land. Der früh eingebrochene Winter habe für gefrorene Böden gesorgt und damit den Bau der Landverbindung erschwert. „Die Verlegung musste in fünf Teilstücke filetiert werden“, sagt Volker Kamm. (Tilman Weber)