Tilman Weber
Noch bis 11. Januar hatte die Nordex-Gruppe restliche Aufträge für Windparks an Land aus dem erfolgreichen Schlussquartal von 2018 nachzumelden: Windturbinenbestellungen für Kundschaft aus den USA mit einem Volumen von 151,2 Megawatt (MW), für einen geplanten 300-MW-Windpark in Indien, für zwei mit zusammen 49 MW Nennleistung projektierten Windfeldern in den Niederlanden sowie für vier Projekte mit zusammen 84 MW Erzeugungskapazität in Frankreich. Schon zuvor hatte die aus den beiden Windturbinenfirmen Nordex und Acciona Windpower gebildete Nordex-Gruppe neue Bestellungen aus dem Zeitraum von Oktober bis Dezember 2018 von zusammen rund 950 MW bekanntgegeben. Die Aufträge kamen aus Argentinien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Indien, Irland, den USA und insbesondere dank einer 475-MW-Order vor allem aus Schweden.
Neue Großturbinen nachgefragt
Das Schlussquartal des Geschäftsjahres 2018 führte damit zu einem Auftragseingangsvolumen von mindestens 1,4 Gigawatt (GW). Das hat Nordex zwar noch nicht offiziell bestätigt, zumal der Hersteller gerade kleinere Aufträge nicht unbedingt mit gesonderten Mitteilungen ausweist. Und die abschließende Geschäftsbilanz für 2018 wird erst in den nächsten Wochen folgen. Insgesamt aber strich die Nordex-Gruppe damit binnen eines Jahres Aufträge für Turbinenlieferungen für weit über vier GW ein. Denn schon in den ersten drei Quartalen waren drei GW bestellter Erzeugungskapazität aus den Ordern hervorgegangen. Nach 3,5 und 2,7 GW aus den Vorjahren 2016 und 2017 machte das Unternehmen mit der neuen Auftragsflut wieder einen Sprung nach vorne.
Dabei bezogen sich die Groß-Bestellungen mit rund 60 Prozent auf Turbinen der Nordex-Serie. Ob aber Anlagen aus diesem oder aus dem Acciona-Portfolio: Die Nachfrage galt einer großen Bandbreite von Anlagengrößen von 100 bis 149 Meter Rotordurchmesser sowie 2,4 bis 4,5 MW Nennleistung.
Auf ein Bestellvolumen von mindestens 4,1 GW summieren sich derweil die von Weltmarktführer der Turbinenbauer gemeldeten Groß-Orders – alleine aus dem damit rekordverdächtigen letzten Geschäftsquartal. Alleine im Dezember meldete Vestas so Aufträge für Windparks an Land für eine Erzeugungskapazität von knapp 2,9 GW. Damit dürfte das gesamte Jahr zu einem neuen Bestellvolumen bei Windturbinen an Land von 12,8 GW geführt haben. Im Vorjahr hatte das Schlussquartal noch Bestellungen für Turbinen mit 3,9 GW eingebracht sowie schließlich die Bestellungen im ganzen Jahr auf 11,2 GW erhöht.
Neue Märkte wir Russland oder Jordanien
Die Kunden kamen aus zu großen Teilen aus eher traditionellen Vestas-Märkten wie den USA, Australien, China oder Indien, aber beispielsweise auch aus neuen Märkten wie Russland, Ukraine, Jordanien und Sri Lanka. Auch Vestas soll dabei bereits häufig große Turbinen bis hin zur jüngsten Anlagengröße mit 150 Meter Rotordurchmesser und 4,2 MW Leistung liefern.
Der deutsche Windturbinenbauer Senvion konnte immerhin eine Steigerung bei den fest eingegangenen Bestellungen von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf ziemlich genau zwei GW resümieren. Zudem stehen aus dem vierten Geschäftsquartal schon für 500 weitere MW noch bedingte Verträge in den Büchern. Sogar 67 Prozent der Aufträge kamen bei Senvion aus neuen Märkten.