Der Windpark Harthäuser Wald liefert den Strom für die Wasserstoffproduktion des Projekts H2ORIZON.Foto: Matze1893turski -CC BY-SA 4.0 - wikipedia
Das Anlagenkonzept im Projekt H2ORIZON besteht aus zwei Hauptkomponenten: zum einen aus der regenerativen Wasserstofferzeugung auf Basis von Windenergie. Die Polymer-Elektrolyt-Membran-Elektrolyse (kurz PEM-Elektrolyse) wird dabei direkt an den Windpark Harthäuser Wald angeschlossen. Der Wasserstoff wird aufbereitet und anschließend verdichtet. Dadurch kann er direkt in sogenannte Tube Trailer abgefüllt und verteilt werden.
Zum anderen wird mit H2ORIZON eine neue Anlage zur Versorgung des DLR-Standortes mit Wärme und Strom errichtet. Die beiden Gasmotoren-Blockheizkraftwerke (BHKW) werden neben der konventionellen Versorgung mit Erdgas auch direkt an die Wasserstofferzeugung angeschlossen. Dadurch werden beide BHKW mit einem Brennstoffgemisch aus Erdgas und Wasserstoff betrieben. Zu Beginn können so bis zu 60 Prozent Wasserstoff beigemischt werden. Darüber hinaus steht der „grüne“ Wasserstoff zur Nutzung an den F amp;E-Prüfständen für Raumfahrtantriebssysteme am DLR-Standort Lampoldshausen zu Verfügung.
Das Gesamtsystem wird als virtuelles Kraftwerk betrieben. Die Planung und Umsetzung der Wasserstofferzeugung aus Windenergie wird vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg in Höhe von 850.000 Euro gefördert.
H2ORIZON – Daten und Fakten:
- Wasserstofferzeugung: PEM-Elektrolyseur (0,9 MW, 14,1 kg H2/h, 99,999 % H2), mit Direktanbindung an Windpark „Harthäuser Wald“ (54 MW Nennleistung)
- Wasserstoffspeicherung: Tube-Trailer bis 350 bar und DLR-Standort-Arealnetz bis 800 bar
- Wärme- und Stromerzeugung: Zwei Gasmotoren-Blockheizkraftwerke (gesamt: 1,6 MWth bzw. 1,4 MWel), Brennstoffe: Erdgas und Wasserstoff
- Betrieb: Virtuelles Kraftwerk
Hannover Messe / 23.4.2018-27.4.2018
Das DLR finden Sie in Halle 27, Stand H84 unter dem Motto „Energie weiter denken – Wie eine funktionierende Sektorenkopplung zur Energiewende beitragen kann.“ Präsentiert wird unter anderem das Projekt H2ORIZON.
Von Thorben Andersen, DLR, und Claus Flore, Zeag Energie AG. Ein ausführlicher Fachaufsatz zu dem Thema erscheint in Ausgabe 4/2018 unseres Magazins, am 11. Juni.