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Brasilien

Nordex erhält Auftrag über 595 Megawatt

Bei dem Großprojekt kommen 191 Nordex-Turbinen der Baureihe AW125 zum Einsatz. Die Anlagen haben eine installierte Leistung von jeweils 3,15 Megawatt (MW) beziehungsweise drei MW und werden auf 120 Meter hohen Betontürmen errichtet. Die Türme produziert Nordex in einer eigenen Turmfertigung vor Ort in Brasilien, um Kosten und Umweltbelastungen zu reduzieren. Türme werden von den Herstellern gern vor Ort produziert - wegen des Transport-Gewicht und -Volumens und damit der Kosten. Aber auch, weil die Fertigung nicht so speziell und schwierig ist wie etwa die Rotorblattfertigung.

In vielen Ländern gibt es zudem einen Local Content, das heißt, Firmen müssen vor Ort Arbeitsplätze schaffen. Mit einer Turmfabrik kann man den Anforderungen oft schon genüge tun. Windkraft wurde bis 2017 in Regenerativausschreibungen auktioniert, aber inzwischen gilt Windkraft als ausreichend etabliert ( neun Gigawatt in Brasilien), um in den "normalen" Ausschreibungen zusammen mit fossilen Energien und Wasserkraft zu laufen. Bis zum Jahr 2024 soll die Windstromleistung auf 24 Gigawatt steigen. Für Solarmodule gibt es übrigens einen Local Content: Sie müssen in Brasilien gefertigt werden - aber nicht die Zellen.

Der Standort des Großprojekts von Nordex befindet sich im Bundesstaat Piaui, der im Norden von Brasilien liegt und über gute Windverhältnisse verfügt. Vor rund einem Jahr hatte Nordex hier bereits einen anderen Auftrag über 65 Anlagen der gleichen Baureihe für einen anderen Windpark erhalten.

Energieversorger Enel setzt auf Erneuerbare

Enel Green Power betreibt 42 Gigawatt Regenerativenergie, vor allem Wasserkraftwerke. - © Grafik: Enel Green Power
Enel Green Power betreibt 42 Gigawatt Regenerativenergie, vor allem Wasserkraftwerke.

Eigentümer und späterer Betreiber von Lagoa dos Ventos ist Enel Green Power, ein großer internationaler Energieversorger, mit dem die Gruppe bereits in unterschiedlichen Märkten erfolgreich zusammengearbeitet hat. Enel Green Power ist die Öko-Tochter des Energieversorgers Enel, der seinen Hauptsitz in Italien, genauer in Rom, hat und mittlerweile knapp 70.000 Mitarbeiter zählt. Enel Green Power betreibt inzwischen weltweit 42 Gigawatt Erneuerbare, davon stammt allerdings mit mehr als 28 Gigawatt der Großteil aus Wasserkraft, die gerade in Brasilien bei Umweltschützern einen schlechten Ruf hat, greift sie doch maßgeblich ins Ökosystem der Urwälder ein.

Die Nordex Group wird ab Oktober 2019 mit der Errichtung der Windparks beginnen und später für mindestens zwei Jahre den Service der Anlagen durchführen. Zusammen mit dem Windpark Lagoa dos Ventos erhöht sich die installierte und beauftragte Kapazität der Nordex Group in Brasilien auf 1,9 GW.

Die Turbinenschmiede hat weltweit mehr als 23 GW Windenergieleistung in über 25 Märkten installiert und erzielte im Jahr 2017 einen Umsatz von knapp 3,1 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 5.000 Mitarbeiter. Zum Fertigungsverbund gehören Werke in Deutschland, Spanien, Brasilien, den USA und in Indien. Das Produktprogramm konzentriert sich auf Onshore-Turbinen der 1,5- bis 4,8-MW-Klasse, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.

Die Nordex Group hat im zweiten Quartal 2018 einen Auftragseingang von 1.089,8 Megawatt erzielt (Vorjahr: 565,5 MW). Damit schließt die Gruppe an die Entwicklung des ersten Quartals 2018 an, als das Neugeschäft bereits über ein Gigawatt erreichte. Zum Ende des ersten Halbjahres 2018 kommt der Konzern damit im Projektgeschäft (ohne Service) auf einen Auftragseingang von insgesamt rund 2,1 Gigawatt (H1/2017: 933 MW). Die Entwicklung im Berichtsquartal war vor allem von der Nachfrage aus Brasilien geprägt.

(Nicole Weinhold)