Seit Dezember 2016 beteiligt sich Weltec gemeinsam mit der Göttinger Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), dem Fraunhofer Umsicht Institut aus Oberhausen sowie dem Berliner Analytik-Spezialisten Aokin an einem Forschungsprojekt, bei dem es um die Erkennung von Hemmstoffen in Biogas-Substraten geht.
Diese können eine effiziente Biogasproduktion verhindern, betont der niedersächsische Biogasspezialist. Demnach reicht bei Silagen bereits eine geringe Menge an Schimmelpilzen, während in Gülle oder Mist häufig Ammonium, Kupfer, Zink, Medikamente oder Desinfektionsmittel als Hemmstoffe identifiziert werden. Schon die Spuren dieser Substanzen sind demnach schädlich für die Bakterien im Fermenter und damit kontraproduktiv für den Vergärungsprozess. Das mache es „zwingend erforderlich“, die Hemmstoffe noch vor dem Eintrag in den Fermenter zu erkennen, teilt Weltec mit.
Neues anaerobes Verfahren
Die Forschungspartner untersuchen sowohl in Vechta als auch in Göttingen verschiedene Substrate, um ein genaues Abbild der Gasproduktion zu erstellen. Unter der gezielten Zugabe verschiedener Hemmstoffen beobachten sie die Veränderung des Säurespektrums beobachtet, um beim anschließenden Vergleich der Ergebnisse die Maßstäbe dafür definieren zu können, mit denen sich die hemmenden Stoffe erkennen lassen.
Hierzu wurde bislang auf ein aerobes Testverfahren zurückgegriffen, das eigentlich für die Milchwirtschaft gedacht ist und nicht den Bedingungen im Fermenter entspricht. Ein neues anaerobes Verfahren soll das ändern und zukünftig schon nach drei Tagen Ergebnisse liefern. Dadurch können die Betreiber von Biogasanlagen die Qualität ihrer Substrate exakt, schnell und günstig bestimmen lassen, so Weltec.
So erklärt Sabine Lampe, Diplom-Biologin und die Verantwortliche für das Forschungsprojekt bei Weltec: „Auf der Basis des innovativen Verfahrens werden sich Biogasanlagenbetreiber zukünftig schneller entscheiden können, ob sie angebotene Silage oder Gülle kaufen sollten oder ob sie eine bestimmte Charge ihrer eigenen Gülle verwenden können.“
Das Projekt wird über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V (FNR) durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert.
(Maria Dahl)