Überall auf der Welt wird an Algen zur Erzeugung von Kraftstoff geforscht. Mikroalgen sind einzelne Zellen oder kurze Zellketten von Algen, die zahlreich vorkommen und sich gut kultivieren lassen. Statt aus Raps oder anderen ölhaltige Pflanzen wie Soja alternativ aus Algen Biodiesel gewinnen zu wollen ist an sich nichts Neues.
Doch die Ansätze zur Raffination von Öl aus Mikroalgen sind bisher noch unzureichend und führten zu noch nicht ausgereiften Ergebnissen. Die Algen-Treibstoffe haben oft einen zu hohen Sauerstoffgehalt oder besitzen schlechte Fließeigenschaften bei niedrigen Temperaturen. Die Katalysatortechnik zur Gewinnung von Kraftstoff aus Algenöl war noch nicht ausgereift. Das könnte sich jetzt ändern.
Neuer Katalysator
Denn die Münchner Wissenschaftler entwickelten jetzt einen Katalysator auf Basis von Nickel auf und in einem porösen Träger aus Zeolith HBeta. Laut TU gewann man ein Öl, das sich für hochwertige Kraftstoffe für Fahrzeuge eigne, gewonnen unter probatem Einsatz von Energie.
Man darf also gespannt sein, ob Algen als Rohstoff für biogene Kraftstoffe jetzt einen weiteren Schub bekommt. Als Vorteile von Algen gegenüber Pflanzen vom Acker für Kraftstoff wird beispielsweise deren schnelleres Wachstum betont. Angeführt wird auch ihr hoher Ölgehalt. Außerdem führen Befürworter an, dass sie die latente Tank-Teller-Diskussion um Biokraftstoffe in Zukunft entschärfen könnten, da Algen ja keine Landfläche benötigen und folglich hier nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion treten.
Kraftstoff aus dem Meer?
Doch wie das bewerkstelligt werden soll, wenn Meeresfläche in Anspruch genommen wird, um großmaßstäblich Algen zu kultivieren, um daraus Biokraftstoff in global nennenswerter Menge zu erzeugen, könnte andere Frage aufwerfen. Das Thema Algenproduktion zur Kraftstofferzeugung bleibt zunächst eins auf Forschungsebene. (Dittmar Koop)