Die globale Energielandschaft verändert sich rasant: Während die Atomkraft stagniert, erleben Solar- und Windenergie einen beispiellosen Boom. Laut aktuellen Zahlen der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) wurden 2024 weltweit sechs neue Atomkraftwerke (AKW) in Betrieb genommen, vier jedoch stillgelegt. Die Netto-Kapazitätssteigerung betrug lediglich 4 Gigawatt (GW). Im Vergleich dazu wurden im selben Zeitraum Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 592 GW und Windkraftanlagen mit 150 GW neu installiert. Darauf verweist das Forum Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik.
Atomkraft: Hohe Kosten, wenig Zukunft
Trotz der immer wieder prognostizierten „Renaissance der Atomkraft“ bleibt eine Welle neuer AKW-Projekte aus. Der Grund ist simpel: Atomstrom kann mit den Kosten erneuerbarer Energien nicht mithalten. Ein drastisches Beispiel dafür ist das französische AKW Flamanville Block 3. Ursprünglich auf 3,3 Milliarden Euro veranschlagt und für 2012 geplant, ging es erst Ende 2024 ans Netz – mit massiver Kostenexplosion auf 23,7 Milliarden Euro. Damit sind neue Atomkraftwerke weit von der Wettbewerbsfähigkeit entfernt.
Zudem sind die weltweiten Produktionszahlen rückläufig: Heute wird weniger Atomstrom erzeugt als vor 20 Jahren. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht diesen Trend: Während in den 1970er Jahren jährlich zweistellige Neubauten von AKW verzeichnet wurden, liegt die Zahl neuer Baubeginne heute im einstelligen Bereich. 2024 wurden weltweit neun neue AKW-Projekte gestartet – sechs davon in China, das paradoxerweise auch Spitzenreiter beim Ausbau von Solar- und Windkraft ist.
Solar- und Windkraft: Die treibenden Kräfte der Energiewende
Erneuerbare Energien setzen sich immer mehr durch. Im Jahr 2024 stieg die weltweit installierte Photovoltaik-Leistung auf rund 2.200 GW – fast sechsmal mehr als die installierte Atomkraftkapazität von 377 GW. Bereits heute decken Solar- und Windkraft zusammen 19 Prozent des globalen Stromverbrauchs, alle erneuerbaren Energien zusammen erreichen 35 Prozent. Der Preisverfall bei erneuerbaren Technologien trägt entscheidend dazu bei:
Die Stromkosten neuer PV-Anlagen betragen nur noch ein Fünftel der Kosten von 2010. Neue Windkraftanlagen liefern Strom für die Hälfte der Kosten von 2010. In den USA und Europa liegen die Kosten für PV- und Windstrom zwischen 3 und 9 Cent pro kWh. Speichertechnologien werden günstiger: Die Batteriekosten pro kWh sind seit 2010 um 90 Prozent gesunken.
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Fazit: Die Zukunft gehört den Erneuerbaren
Die Energiewende ist in vollem Gange und wird durch sinkende Kosten, technologische Fortschritte und die Notwendigkeit eines nachhaltigen Energiesystems weiter beschleunigt. Wer weiterhin auf Atomkraft setzt, setzt auf eine unrentable und risikoreiche Technologie. Länder wie Frankreich zeigen, dass die hohen Kosten für neue AKW immense Staatsschulden verursachen.
Erneuerbare Energien hingegen bieten nicht nur eine sichere und klimafreundliche Lösung, sondern sind auch wirtschaftlich unschlagbar. Die Zahlen von 2024 belegen eindrucksvoll: Die Zukunft der Energieversorgung ist solar, windbetrieben und nachhaltig.