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Von der Stromerzeugung bis zur Wasserstoffnutzung

Was ist das Besondere des Projekts Hünfeld-Michelsrombach?

Mike Luther: Wir verfügen über eine Direktleitung zu einer Windenergieanlage mit knapp 5 Megawatt Leistung. Und wir planen in der Region noch einen 10-Megawatt-Photovoltaik-Park, um die Eigenversorgungsquote weiter zu erhöhen und die Anlage Stromnetz-systemdienlich zu betreiben. Wichtig war für uns aber neben der Wasserstoffproduktion auch, den Absatzkanal vorzubereiten. Das ist eine Tankstelle vor Ort. Je nach Bedarf beliefern wir auch Tankstellen, die keine Wasserstoff-Erzeugung haben, mithilfe von mobilen Speichern.

Was ist ein wichtiger Faktor, damit der Zeitplan eines Projektes eingehalten wird?

Mike Luther: Wir standen von Anfang an in einem intensiven Austausch mit der Gemeinde, dem Bürgermeister und den Planungsverantwortlichen. Das hilft uns sehr dabei, auch entstehende Änderungen im Projekt schnell absprechen zu können. Zudem haben wir ein gutes internes Team, die alle die Bereitschaft haben, Probleme frühzeitig zu erkennen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Damit möchte ich sagen: Kommunikation ist sehr wichtig, damit das Projekt erfolgreich abgeschlossen wird.

Warum muss Wasserstoff auch international gedacht werden?

Mike Luther: Wir haben bei unserem Projekt in Michelsrombach fünf Megawatt Elektrolyseleistung. Wir streben an, diese Elektrolyse 5.000 Stunden im Jahr laufen zu lassen. Dafür braucht man mindestens die doppelte installierte Energie-Leistung. Das heißt, wenn wir Wasserstoff im Transportbereich oder in der chemischen Industrie nutzen wollen, brauchen wir enorm viel erneuerbare Energien. Bei Wasserstoff werden wir Importland sein, da wir nicht die optimalen Voraussetzungen dafür haben. Daher muss man sich auch international umschauen. Wo sind die Rahmenbedingungen besonders gut?

Wo sehen Sie diese Rahmenbedingungen?

Mike Luther: Kanada hat riesige Flächenpotenziale, die den lokalen Bedarf des Landes bei weitem übersteigen. Es ist wichtig, dass diese Länder nicht nur als Rohstofflieferant betrachtet werden. Wir müssen verantwortungsbewusst handeln und versuchen, partnerschaftlich erneuerbare Energien zu erzeugen. 

Mike Luther
Abteilungsleiter Projektentwicklung & Sonderprojekte bei ABO Kraft & Wärme AG

Foto: ABO Wind AG