Sie haben 2021 viel zur Hebung weiterer Effizienzen im Rückbau getan. Was?
Sebastian Wesch: Wir haben im vergangenen Jahr mit dem Zuwachs einer eigenen Wind-Service-Abteilung in Bremen, dem Windservice Nord, und dem Großzugang des rheinländischen Kranunternehmens WASEL enormes Know-how dazu geholt. Mit beiden Zugängen können wir von gemeinsamen Symbiosen profitieren und uns stärker und breiter am Markt aufstellen. Zudem versuchen wir mit den Betreibern und Kunden bereits frühzeitig in Kontakt zu treten, um die drohende Ressourcenknappheit – zum Beispiel bei Demontageteams und Krangestellungen – planen zu können. Wir sind hier auf einem sehr guten Weg. Wir versuchen die Dienstleistungen des Windservice Nord direkt im Zuge des Rückbaus mit anzubieten und uns gegenseitig vertrieblich zu stärken. Auch unsere Kollegen im Norden preisen uns an, wenn eine Anlage für die Servicedienstleistungen nicht mehr tragbar ist und für den gesamten Rückbau in Frage kommt. Aktuell fokussiert sich unsere Serviceabteilung auf Rotorblattreparatur, Abdichtungen der Fundamentstruktur und generelle Gutachten. In naher Zukunft ist der Einstieg in die Montage bedarfsgesteuerter Nachtkennzeichnung geplant.
Wie kurzfristig werden Sie Ihre Kapazitäten für Windparkrückbau erhöhen können?
Sebastian Wesch: Diese Frage stellen wir uns aktuell auch. Das ist abhängig von der Auftragslage. Allerdings verschiebt sich aufgrund von politischen Entscheidungen und der stetig steigenden Energiekosten dieser Boom immer weiter, und es besteht wenig kapazitive Planungssicherheit.
Wie können Sie in Repoweringprojekten den zeitgleichen Windparkrückbau und Neuaufbau bewerkstelligen?
Sebastian Wesch: Das wichtigste ist die frühzeitige Kommunikation aller Beteiligten. Der gesamte Projektablauf muss transparent sein. Hier stellen wir oft fest, dass den Aufgaben des Rückbaus leider oft nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird, da man sich nur auf den Neubau konzentriert. Jedoch ist eine vernünftige Projektplanung eine, in der beide Steps parallel und gemeinsam bearbeitet werden können. Zukünftig haben wir als Ziel, selbst beide Parteien zu bespielen und sowohl den Rückbau als auch den Neubau zu planen. (tw)
Web-Wegweiser: unternehmensgruppe-hagedorn.de