Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nutzen zwar schon seit 2014 ausschließlich regenerativen Strom für den Fahrbetrieb und die damit verbundenen Arbeiten. Doch das landeseigene Unternehmen will auch einen Beitrag zur Energiewende in der Hauptstadt leisten. Ein Baustein dafür ist die neue Photovoltaikanlage, den die Berliner Stadtwerke auf das Dach Betriebswerkstatt für die U-Bahn im Stadtteil Grunewald gebaut haben. Die Anlage entstand im Rahmen der Sanierung des Daches der Halle 4 der Betriebswerkstatt. „Immer dort, wo neu gebaut oder saniert wird und es möglich und wirtschaftlich ist, setzen wir auf Sonnenenergie“, beschreibt Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende der BVG, den Ansatz. „Dies ist aber ein besonderes Projekt, da es zeigt, welch großen Beitrag die landeseigenen Unternehmen für die Umwelt leisten können, wenn sie ihre Kräfte bündeln.“
Anlage deckt einen Teil des Strombedarfs
Schließlich gehört nicht nur die BVG dem Land Berlin, sondern auch die Stadtwerke. Die 1.450 Module auf dem der Werkstatthalle leisten zusammen immerhin 406 Kilowatt. Auf einer Fläche von 3.250 Quadratmetern liefert sie jedes Jahr 347.130 Kilowattstunden sauberen Solarstrom. Er wird direkt vor Ort für die Arbeiten in der Betriebswerkstatt verbraucht, teilt die Pressestelle der BVG auf Anfrage von ERNEUERBARE ENERGIEN mit. Nach Angaben der Berliner Stadtwerke deckt sie etwa ein Zehntel des Bedarfs auf dem Gelände, wo die Züge der Berliner U-Bahn gewartet und repariert werden.
Kooperation der landeseigenen Betriebe
Für die Stadtwerke ist diese Anlage ebenfalls ein Vorzeigeprojekt. „Denn es ist ein gutes Zeichen, dass die landeseigenen Unternehmen der Stadt mit den Berliner Stadtwerken immer enger zusammenarbeiten, um die dringend notwendige Energiewende zu beschleunigen“, erklärt Jörg Simon, Chef der Berliner Wasserbetriebe, der Muttergesellschaft der Berliner Stadtwerke. „Jede neue Solaranlage, unabhängig davon in welcher Form sie genutzt und betrieben wird, bringt uns dem Ziel der Solar City einen Schritt näher“, ergänzt Kerstin Busch, Geschäftsführerin der Berliner Stadtwerke, mit Blick auf die Ziele, die sich der Berliner Senat für die Energiewende gesetzt hat.
25 Prozent Solarstrom für Berlin
Mit dem Masterplan Solar City verfolgt Berlin das Ziel, etwa 25 Prozent des Strombedarfs der Hauptstadt mit Photovoltaik zu decken. Dieses Ziel beruht auf Untersuchungen bezüglich des Potenzials für Solaranlagen in Berlin durch das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE). „Tatsächlich werden aber trotz aller jüngsten Zubaufortschritte gerade einmal anderthalb Prozent durch Sonnenkraft gedeckt“, beschreiben die Stadtwerke den derzeitigen Stadt der Umsetzung des Masterplans. Um hier schneller voran zu kommen, ist die Kooperation zwischen den landeseigenen Betrieben so wichtig.
BVG betreibt die Anlage selbst
Die Anlage für die BVG haben die Stadtwerke als Auftragsbau schlüsselfertig errichtet. Zwar betreibt der städtische Versorger ebenfalls eigene Solar- und Windkraftanlagen zur Belieferung der eigenen Endkunden. Zudem betreut das Unternehmen auch inzwischen Hunderte von Solaranlagen des Landes Berlin, dessen Bezirke sowie Wohnungsbaugesellschaften, die die Stadtwerke errichtet haben. Doch den neuen Generator in Grunewald wird die BVG selbst betreiben. Dieses Modell setzen die Stadtwerke vor allem in Kooperation mit Unternehmen um, die den Strom selbst nutzen. Auf diese Weise sind schon Solaranlagen auf dem Betriebshof der Berliner Stadtreinigung (BSR) in Tempelhof entstanden. Auch für die Berliner Wasserbetriebe haben die Stadtwerke eine Eigenverbrauchsanlage auf dem Wasserwerk Beelitz vor den Toren der Stadt gebaut. Selbst die Haftanstalten helfen bei der Energiewende in Berlin mit.
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