Standort des Pelletwerks ist die Kleinstadt Wunsiedel, die etwa 40 Kilometer nördöstlich von Bayreuth im waldreichen Fichtelgebirge liegt. Das Werk hat eine Jahreskapazität von 35.000 Tonnen.
Zum Komplex gehört auch ein Holzheizkraftwerk. Dessen Strom wird eingespeist, die Abwärme der Stromproduktion in der Pelletproduktion genutzt, zum Beispiel zum Trocknen der Sägespäne vor der Verpelletierung.
Betreiber des Pelletwerks und des Holzkraftwerks ist die WUN-Bioenergie GmbH. Gesellschafter sind die Stadtwerke Wunsiedel GmbH (SWW), Hauptanteilseigner, die Gelo Holzwerke GmbH, die German Pellets GmbH und zwei regionale Waldbauernvereinigungen.
Das Pelletwerk beliefern Sägewerke aus der Region. German Pellets zeichnet sich für die Rohstoffversorgung verantwortlich. Außerdem übernimmt der Marktführer aus Wismar den Vertrieb. Die Pellets sollen regional vermarktet werden. Mit den SWW hat German Pellets einen Exklusivpartnervertrag für die Region Fichtelgebirge geschlossen.
Einer der Abnehmer werden die SWW selbst sein. Die Stadtwerke bauen vermehrt Pelletfeuerungen in der Region als Betreiber.
Interessant an dem Projekt ist, dass es in einem Marktkontext massiver Überproduktion vollzogen wird. Also was zeichnet das Werk aus.
German Pellets will sich damit weiter nach der Akquise von Firestixx in Bayern aufstellen, das der größte Absatzmarkt für Holzpellets in Deutschland ist. Außerdem mit Perspektive auf die Pellets-Entwicklungsländer Thüringen und Sachsen. Außerdem ist es das Modell einer Kooperation mit einem Stadtwerk über ein Pelletwerk mit Ziel einer Versorgung des Stadtwerks, das vermehrt auf Pellets setzt.
Dieses Modell einer Versorgung auf kommunaler Ebene mit dem Brennstoff Pellets in Form eines Invests in eine eigene Produktion könnte vermehrt in Deutschland Schule machen. Die SWW wollen in der Region auch selbst als Pellethändler tätig werden. Für mit 35.000 Tonnen relativ kleinen Werke scheint es dafür Platz zu geben. Man darf auf das Ergebnis gespannt sein und wann weitere Werke in dieser Form folgen werden. (Dittmar Koop)