Für die Solarthermie geht es weltweit erstmals seit 2015 wieder bergauf. Zumindest die meisten größeren Märkte außerhalb Chinas für die Wärmeerzeugung mit der Sonne wachsen wieder. Dazu gehören nicht nur Polen, wo die Wachstumsrate im vergangenen Jahr 179 Prozent betrug, und Dänemark, wo 2018 im Vergleich zum Vorjahr 128 Prozent mehr solarthermische Kollektoren installiert wurden. Auch in Indien nahmen die Installationszahlen um 17 Prozent zu. Weitere Wachstumsmärkte sind Zypern, Mexiko und Griechenland, wo 2018 zwischen vier und fünf Prozent mehr Kollektorfläche zugebaut wurde als noch 2017. Einen Zuwachs um zwei Prozent wird für Australien, Spanien, Südafrika und Frankreich berichtet.
Immer mehr Großanlagen werden gebaut
Das geht auch den aktuellen Erhebungen durch das Solar Heating and Cooling Program (SHC) der internationalen Energieagentur (IEA) hervor. Die Solarthermiesparte der IEA führt das unter anderem auf die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der Technologie zurück. Aber auch ein gestiegenes Interesse von Industrieunternehmen, ihre Prozesswärme mit Solarthermieanlagen zu produzieren, und der Versorger, die Nah- und Fernwärmenetze mit Sonnenheizungen zu unterstützen, hat zu einem Wachstum der Nachfrage geführt. „Megawattinstalltionen nehmen weiter zu“, fasst das SHC die aktuellen Daten vor allem mit Blick auf die Wachstumsrate in Dänemark zusammen. Denn das skandinavische Land ist der Weltmeister, wenn es um die Einbindung riesiger Solarthermieanlagen in Nah- und Fernwärmenetze geht.
396 Terawattstunden Wärme erzeugt
Insgesamt wurden laut aktuellem Bericht „Solar Heat Worldwide 2019“ des SHC 37 neue Solarthermieanlagen mit einer Wärmeleistung von mehr als 350 Kilowatt installiert. Damit hat sich der Zubau von Großanlagen im Vergleich zum Jahr 2017 mehr als verdoppelt. Denn damals gingen 17 Anlagen dieser Größenordnung neu ans Netz. Damit stieg die Zahl der großen, weltweit installierten Solarthermieanlagen auf 339. Sie haben zusammen eine thermische Leistung von 1,35 Gigawatt.
Damit sind zwar die Großanlagen weiter auf Wachstumskurs. Doch der größte Teil der Sonnenwärme wird von kleinen Systemen produziert. Ende 2018 erreichten die gesamten, weltweit installierten solarthermischen Kollektoren eine Wärmeleistung von 480 Gigawatt. Das sind im Vergleich zum Vorjahr zwei Prozent mehr. Mit dieser Leistung produzieren die Anlagen jedes Jahr 396 Terawattstunden Wärme.