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Solarge baut in Belgien Solaranlage mit komplett recyclebaren Modulen

Der saudi-arabische Chemie- und Kunststoffkonzern Sabic produziert seit 2009 im belgischen Genk Kunststoffgranulate. Hier hat Sabic zusammen mit dem niederländischen Modulhersteller Solarge auch ein Polymer-Kompositmaterial entwickelt. Mit diesem Material ersetzt Solarge das Glas seiner Module. Der Vorteil: Das Gewicht der Paneele sinkt im Vergleich zu einem herkömmlichen Glas-Folie-Modul auf ein Viertel des Gewichts.

Auf das Recycling geachtet

Damit sind die Paneele perfekt auf Dächern mit geringer Traglastreserve einsetzbar. Doch die Module von Solarge haben noch einen weiteren Vorteil. Denn der Hersteller mit Sitz in Weert in der südholländischen Provinz Limburg hat bei der Entwicklung seiner Module nicht nur auf das Gewicht und einen geringen CO2-Fußabdruck, sondern auch auf das Recycling geachtet. So sind die Module so aufgebaut, dass sie an ihrem Lebensende komplett wieder in ihre Einzelteile zerlegt werden können – inklusive Verkapselungsfolien und Solarzellen.

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2,3 Megawatt montiert

Im vergangenen Jahr sind die Module in die Serienfertigung gegangen. Jetzt hat der Energiekonzern Engie auf dem Dach von Sabic in Genk eine große Solaranlage mit den Modulen von Solarge gebaut. Insgesamt 4.600 Paneele haben die Monteure von Sun4Business im Auftrag von Engie auf dem Dach von Sabic installiert. Zusammen leisten sie 2,3 Megawatt.

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Die neue Solaranlage liefert mindestens über die nächsten 25 Jahre hinweg jedes Jahr etwa 2.000 Megawattstunden sauberen Sonnenstrom. Diesen nutzt Sabic fast vollständig vor Ort für die Kunststoffproduktion und kann damit seinen CO2-Ausstoß um etwa 800 Tonnen pro Jahr reduzieren.

Nachhaltigkeit ist Chance für europäische Hersteller

Es ist die erste Megawattanlage mit den Modulen von Solarge. „Wir zeigen mit dieser Technologie, dass europäische Hersteller einen Unterschied machen, wenn sie auf Innovation und Nachhaltigkeit setzen“, betont Jan Vesseur, Geschäftsführer von Solarge. „Das Bestreben von Solarge ist, die weltweite Energiewende mit nachhaltigen, PFAS-freien Solarmodulen zu fördern, die auch recycelbar am Ende ihres nützlichen Lebens sind. Dazu arbeiten wir daran, unsere Kapazitäten in den Niederlanden und in den Vereinigten Staaten zu erweitern“, stellt er in Aussicht.

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Solarge konzentriert sich mit seinen Modulen vor allem auf den Markt der Solaranlagen für Gewerbe und Industrie und hier vor allem auf die Dächer, die wenig zusätzliches Gewicht vertragen. „Damit heben wir ein großes zusätzliches Potenzial der Nutzung von Dächern für die Installation von Solaranlagen“, erklärt Jan Vesseur.

Module im eigenen Labor getestet

Engie wiederum hat sich für die recycelbaren und leichtgewichtigen Solarmodule von Solarge entschieden, nachdem das Unternehmen diese im eigenen Forschungs- und Entwicklungszentrum Laborelec eingehen getestet hat. „Diese bieten eine clevere Lösung für Dächer mit begrenzter Lastreserve, wie sie für große Fabrikgebäude typisch sind“, sagt Vincent Verbeke, Geschäftsführer von Engie Belgien. Er kündigt an, dass Engie diese Module in Belgien weiter einsetzen will. Das Ziel: Bis 2030 Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 300 Megawatt errichten. (su)