Das Firmengebäude von My PV hat im ersten Betriebsjahr eine bilanzielle Autarkie von 347,9 Prozent erreicht. Dieser Wert ergibt sich aus der Bilanz der Netzeinspeisung und des Netzbezugs. Mehr als die Hälfte der Energie liefert die Photovoltaikanlage in der Fassade und auf dem Dach des Gebäudes. Das Besondere: Die Bilanz umfasst alle Sektoren, also neben den elektrischen Verbrauchern auch Warmwasser, Raumwärme und Mobilität, denn My PV versorgt alle vier Sektoren rein elektrisch.
Ergebnis weiter verbessert
Schon im Winterhalbjahr der ersten Heizsaison von November 2021 bis April 2022 war das Gebäude bilanziell energieautark. Der hohe Ertrag der Solaranlage in der Fassade und auf dem Dach in den Sommermonaten bei gleichzeitig fehlendem Wärmebedarf hat das Ergebnis nun weiter verbessert. So hat die Photovoltaikanlage im gesamten ersten Betriebsjahr 59,9 Prozent der gesamten Energie für das Gebäude direkt bereitgestellt. Die restlichen 40,1 Prozent des Strombedarfs bezog My PV aus dem Netz. Gleichzeitig wurde aber die 3,5-fache Solarstrommenge ins Netz eingespeist.
67 Prozent weniger Kosten als mit herkömmlicher Heizung
Auch der finanzielle Vorteil legt einen Umstieg auf die solarelektrische Vollversorgung von Gewerbegebäuden nahe. So rechnete My PV mit jährlichen Betriebskosten von 2.100 Euro. Das wären 67 Prozent weniger gewesen als bei Betriebsgebäuden ähnlicher Größe mit herkömmlicher Heiztechnik. Die Rechnung basierte auf Kosten für Gewerbestrom in der Höhe von 16 Cent pro Kilowattstunde und Erlösen aus der Netzeinspeisung von vier Cent pro Kilowattstunde – beides zum Zeitpunkt der Prognose im September 2021 gängige Werte.
Gebäude verdient Geld
Aufgrund der guten Funktion des solarelektrischen Konzeptes konnte My PV die Betriebskosten auf Basis der Preise aus dem September 2021 nun auf 402,84 Euro senken. Da die Energiepreise seit März 2022 aber genauso drastisch gestiegen sind wie die monetären Erlöse aus der Solarstromeinspeisung, hat My PV real nun sogar ein großes Plus verbucht: Die solarelektrische Haustechnik von My PV im Gebäude führte zu negativen Betriebskosten in Höhe von 15.829,24 Euro. Das oberösterreichische Unternehmen verdiente also mit dem Betrieb des Gebäudes sogar einen fünfstelligen Betrag. „Selbst bei diesen verschobenen Rahmenbedingungen mit höheren Einspeise- als Bezugspreisen, die absolut unnatürlich und nicht nachhaltig sind, hat unser Geschäftsmodell Potenzial. Öl und Gas haben ein Ablaufdatum, und es bleibt wirtschaftlich, Photovoltaikenergie direkt im Haus zu verwenden, auch für Wärme!“, fasst My PV-Geschäftsführer Gerhard Rimpler zusammen. (su)