Die weltweiten Verkaufszahlen bei Wechselrichtern sind im ersten Quartal 2011 um 39 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2010 zurückgegangen. Die Hersteller verkauften in den ersten drei Monaten des Jahres Wechselrichter mit einer Gesamtleistung von vier Gigawatt. Das berichtet das britische Marktforschungsunternehmen IMS Research, das die Verkaufszahlen der 35 größten Wechselrichterhersteller untersucht hat.
Zwar ist das erste Quartal für die Branche schon in den letzten Jahren schwach gewesen, doch ist der Markteinbruch in diesem Jahr schwerwiegender als im Vorjahr. Im ersten Quartal 2010 gingen die Verkäufe von Wechselrichtern nur um 17 Prozent zurück. Durch die hohe Zubaurate in den beiden letzten Quartalen des Vorjahres liegen die Verkaufszahlen aber immer noch auf einem hohen Niveau. Im Vergleich zum ersten Quartal 2010 konnten die Hersteller 31 Prozent mehr Wechselrichter absetzen.
Italien überholt Deutschland
Vor allem im Photovoltaikmusterland Deutschland gingen die Absätze stark zurück. Während Deutschland in den vergangenen Jahren bei den Wechselrichterverkäufen an erster Stelle lag, wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres zum ersten mal mehr Wechselrichter nach Italien verkauft. Dort fanden Geräte mit einer Gesamtleistung von 1,2 Gigawatt ihren Käufer.
Die schlechten Verkaufszahlen schlagen sich auch auf die Lagerbestände nieder. Vor allem in Deutschland, Italien und Frankreich füllten sich die Lager. „Die Vorräte häuften sich schon zum Jahresende 2010 an und wurden noch größer, als im ersten Quartal wie üblich Aufträge storniert wurden“, erklärt Ash Sharma, Forschungsdirektor für Photovoltaik bei IMS Research. „Das ist nun schon das zweite Quartal in Folge, in dem die Verkaufszahlen zurückgingen.“
Die Aussichten für die Branche sind auch in den kommenden Monaten alles andere als gut. IMS Research erwartet für das zweite Quartal dieses Jahres nur ein langsames Anziehen der Nachfrage bei Wechselrichtern. Das liegt laut Marktforschern vor allem an den großen Lagerbeständen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. (Sven Ullrich)