WI Energy hat sich vor allem auf gewerbliche Anlagen – sowohl auf dem Dach als auch auf dem Freifeld – konzentriert. Wie entwickelt sich bei Ihnen die Nachfrage?
Peter Maasem: Die Nachfrage ist sehr groß und wird es unserer Einschätzung nach auch in der Zukunft bleiben. Investitionen in erneuerbare Energien stellen sich als sehr sicher und zukunftsorientiert dar.
Von welchen Kunden bekommen Sie denn die Anfragen?
Das ist relativ bunt gemischt, angefangen vom Arzt über Lehrer bis hin zum Großinvestor. Nach oben gibt es keine Grenzen.
Mit welchen Geschäftsmodellen können Sie die Kunden für die Investition in die Photovoltaik gewinnen?
Wir sind ein Fullservice-Anbieter und bieten unseren Kunden ein ‚Rundumsorglos-Paket‘. Von uns projektierte Anlagen verwalten wir über die gesamte Lebenszeit. Unsere Käufer und Investoren müssen sich dabei um nichts kümmern. Das ist letztlich unser Alleinstellungsmerkmal.
Sie pachten auch große Dächer, um darauf Photovoltaikanlagen zu errichten. Wie entwickelt sich in diesem Segment das Angebot von entsprechenden Gebäudeeigentümern?
Aufgrund der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes lohnen sich Projekte im Bereich der Dachverpachtung immer seltener. Die Zukunft liegt hier in dem Verkauf des produzierten Grünstroms von oben nach unten. Dieses Modell haben wir bereits in einem unserer Projekte umgesetzt und wollen auch in Zukunft weiter verfolgen. Wir richten unseren Fokus aktuell vermehrt auf Freiflächenphotovoltaikanlagen. Das liegt daran, dass wir hier besser bauen können als auf Dachflächen. Die aktuellen Bestimmungen erlauben eine leichtere Umsetzung.
Für wen käme eine solche Lösung in Frage?
Natürlich ist immer die Frage, wie derjenige finanziell aufgestellt ist und welches Konzept er haben möchte. Aber grundsätzlich lohnt es sich für jeden.
Der Eigenverbrauch ist inzwischen der Markttreiber bei der Photovoltaik. Wie kann der Strom aus Anlagen auf gepachteten Dächern vor Ort verbraucht werden?
Rechtlich gilt hier einiges zu beachten, zum Beispiel wie sich die Eigentums- und Pachtverhältnisse darstellen und wie wir danach abrechnen.
Integrieren Sie auch Speicher in die Anlagen?
Diese Fragen beschäftigen uns gerade. Im Speichersystem sehen wir unsere Zukunft und arbeiten mit Hochdruck an einem passenden Konzept.
Die Bundesregierung will Ausschreibungen für Dachanlagen einführen. Mit welchen Ansätzen reagieren Sie darauf, sollten diese tatsächlich eingeführt werden?
Die Regierung legt uns momentan eher Steine in den Weg. So müssen wir jedes einzelne Projekt prüfen und mit sehr spitzem Bleistift rechnen. Da das neue EEG für die Anlagengrößen über 300 Kilowatt peak eine Ausschreibung vorsieht, sind viele Projekte neu zu bewerten. Entweder es ist wirtschaftlich darstellbar, dass eine Ausschreibung Sinn ergibt oder wir teilen das das Projekt in mehrere Bauabschnitte auf. So lässt sich nach Ablauf eines Jahres eine weitere 300-Kilowatt-Anlage ohne Ausschreibung als Nachbau realisieren.
Das Interview führte Sven Ullrich.