Der Entwickler von vertikal aufgeständerten Solaranlagen für die Landwirschaft Next2Sun will mit dem indischen Solarverband (National Solar Energy Federation of India – NSEFI) sowie den Projektpartnern Wattkraft Industries und Khare Energy beim Bau von Agri-PV-Anlagen kooperieren. Dies hat der Geschäftsführer im Rahmen einer Delegationsreise mit dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf den Subkontinent vereinbart.
Landwirtschaftliche Nutzung erhalten
Die Lösung von Next2Sun besteht aus einer Unterkonstruktion, mit der Solarmodule vertikal aufgeständert werden können. Dadurch sind die Module nach Osten und Westen ausgerichtet, was einen über den Tag besser verteilten Ertrag ermöglicht. Um Verschattungen zu vermeiden, sind die Module ohnehin so weit auseinandergestellt, dass genügend Platz für die landwirtschaftliche Nutzung zwischen den Modulreihen bleibt. Unter den Modulen hingegen können Blühstreifen angelegt werden, um die Biodiversität auch bei voller landwirtschaftlicher Nutzung der Fläche zu verbessern.
Erstes Projekt geplant
Doch die Solaranlage hat noch einen weiteren Vorteil. Denn vor allem Pflanzen, die weniger direkte Sonneneinstrahlung brauchen können bei einer teilweisen Verschattung besser gedeihen – für das sonnenreiche Indien ein wichtiger Ansatz. Unter anderem dies soll jetzt im Rahmen eines ersten Pilotprojekts in Indien gezeigt werden. Dieses Projekt wird Next2Sun mit den beiden indischen Partnern Wattkraft und Khare Energy umsetzen. Khare Energy ist ein EPC-Unternehmen für erneuerbare Energien in Zentralindien, das Projekte für erneuerbare Energien sowie dezentrale Solarenergieprojekte entwickelt, baut, besitzt und betreibt, die Energie für Privathaushalte, Gewerbe, Landwirtschaft, Regierung und Industriekunden erzeugen. „Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Next2Sun am ersten Pilotprojekt in Indien zu arbeiten“, sagte Manish Khare, Geschäftsführer von Khare Energy.
Nachhaltiger Entwicklungsansatz
Divya Prash Choraria, Geschäftsführer von Wattkraft Industries, ist zuversichtlich, dass die Installation von Solarprojekten auf der Basis der vertikalen bifacialen Technologie in Indien einen Paradigmenwechsel in der Entwicklung der Solarenergie mit einem nachhaltigen Entwicklungsansatz darstelle, der den Landwirten zugutekomme. Außerdem stärke dieser Ansatz das ländliche Indien und unterstütze die Netzbetreiber bei der Aufrechterhaltung des Lastprofils auf eine möglichst reibungslose Weise, betont Choraria. „Wir sind sehr froh, mit Khare Energy und Wattkraft zwei hervorragende Partner zu haben, mit denen wir unser erstes Projekt in Indien angehen“, ergänzt Sascha Krause-Tünker, Finanzvorstand bei Next2Sun.
Baustein für die Energiewende in Indien
Mit dem Solarverband NSEFI unterzeichnete Next2Sun außerdem noch eine Absichtserklärung über wissenschaftliche Forschung und Datenaustausch für vertikale bifaciale Agri-PV. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass die vertikale bifaciale Agri-Photovoltaik ein wichtiger Baustein für die Energiewende in Indien sein wird, insbesondere in ländlichen Gebieten“, betont Subrahmanyam Pulipaka, Geschäftsführer von NSEFI. Er ist sicher, dass Indien von der Technologie profitieren kann, was auch Krause Tünker bestätigt. „Wir sehen ein riesiges Potenzial in Indien und fühlen uns geehrt, der NSEFI die Leistungsfähigkeit unserer Technologie zu demonstrieren und gemeinsam weiter zu erforschen“, sagte der Next2Sun-Finanzchef bei der Vertragsunterzeichnung. (su)