Der Spezialist für die vertikale Aufstellung von Modulen Next2Sun hat den Solarpark in Löffingen im Schwarzwald eröffnet. In diesem Projekt hat der Systemanbieter für die Doppelnutzung von Ackerflächen erstmalig ein Großteil der Reihen mit drei Modulen übereinander realisiert. Das neue System bietet einen höheren Ertrag auf gleicher Fläche, obwohl die einzelnen Modulreihen weiter auseinanderstehen müssen, um die gegenseitige Verschattung zu minimieren.
Ein größerer Reihenabstand war in Löffingen ohnehin notwendig. Auf Wunsch des Landwirts Wolfram Wiggert, auf dessen Flächen des Haslachhofs die Anlage steht, wurde er mit 13,5 Metern sehr groß gewählt, um die Fläche weiterhin landwirtschaftlich bestmöglich nutzen zu können.
4,3 Megawatt auf elf Hektar
Um trotz dieses großzügigen Abstands den Stromertrag zu maximieren, entschieden sich die Projektpartner auf einem Teil der Anlage für das neue dreireihige System. „Mit dem dreireihigen System können wir unsere Anlagen noch gezielter an die Bedürfnisse der Landwirtschaft anpassen und gleichzeitig wirtschaftlich bleiben“, betont Heiko Hildebrandt, Geschäftsführer von Next2Sun. Aufgrund der dritten Modulreihe rechnet Next2Sun mit einem Jahresertrag von etwa 4.800 Megawattstunden. Die Leistung der Anlage liegt bei 4,3 Megawatt.
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Mit dem dreireihigen System präsentiert Next2Sun eine Neuheit im Bereich der vertikalen Agriphotovoltaik. Denn bisher konnten in den Systemen nur maximal zwei Modulreihen übereinander installiert werden. Ein einreihiges System gehört ebenfalls noch zum Portfolio des Systemanbieters.
Zwei unterschiedliche Nutzungen geplant
Der neue Solarpark kombiniert auf einer Fläche von elf Hektar Solarstromproduktion mit Landwirtschaft. Zwischen den Modulreihen sind sowohl Ackerbau als auch Grünland geplant. Auf diesem Grünlandteil soll für Rinderhaltung genutzt werden. Der beteiligte Landwirt Wolfram Wiggert, Landwirt vom Haslachhof, wird im ackerbaulich genutzten Teil beispielsweise Dinkel, Hafer oder Buchweizen anbauen. Er und Next2Sun sind jeweils zu 50 Prozent an der Anlage beteiligt. „Durch die Agri-PV-Anlage kommen wir der Energiewende in Löffingen ein Stück näher, ohne Äcker und Wiesen für unsern Hof zu verlieren“, sagt der Landwirt.
Landwirtschaft und Sonnenstrom zusammen denken
Zur Eröffnung des Solarparks ist Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (B90/Grüne) nach Löffingen gekommen. „Wir müssen die Energiewende mit den Menschen auf dem Land gemeinsam gestalten und dabei auch wertvolle Agrarflächen schützen“, betont er. „Innovative Paradebeispiele wie der Agri-Solarpark in Löffingen sind dafür unverzichtbar: Dank senkrechter Module wird kaum Fläche verbraucht und den Anwohnern wird eine Investitionsmöglichkeit geboten.“
Agri-PV hat großes Wachstumspotenzial
Dies passe hervorragend in das Konzept des Haslachhofs, der für seine Kreislaufwirtschaft längst bundesweit bekannt sei, sagt Özdemir. „Schon seit Jahren werden hier Landwirtschaft und nachhaltige Energieerzeugung erfolgreich kombiniert, auch mit Biogas. Es braucht mehr Leuchtturmprojekte wie hier in Löffingen, in denen sich Innovationen und Mut durch ein Konzept der Bürgerbeteiligung für alle Beteiligten rechnen“, erklärt der Landwirtschaftsminister.
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Bürger:innen sind beteiligt
Bürgermeister Tobias Link zeigte sich stolz über die Umsetzung des Projektes in der Region. Diese ermöglichte dank einer attraktiven Bürgerbeteiligung, dass alle Löffinger Bürger:innen daran teilhaben können. „Regenerative Energiegewinnung, Erzeugung von Lebensmittel und regionale Wertschöpfung wurden bei der Planung dieser Agri-PV Anlage zusammen gedacht. Die Stadt Löffingen geht mit dieser Anlage erneut Zukunftsthemen innovativ an“, betont der Bürgermeister. (su)