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Montage von solaren Radwegen standardisiert

Zusammen mit dem Architekten Gerold Strehle und PR Stromkreis Elektrotechnik hat Mo Energy Systems eine standardisierte Photovoltaiklösung für Radwege entwickelt. Das System ist modular aufgebaut und durch einen hohen Grad an Vorfertigung auch schnell realisierbar. Es eignet sich für den flächendeckenden Ausbau nicht nur des Radwegenetzes in Vorarlberg, sondern auch in anderen Regionen.

Zwischen zwei und 4,5 Meter breit

Das System besteht aus vorgefertigten Standardelementen mit einer Länge von zwölf Metern. Diese werden miteinander verbunden und so können beliebig lange Radwege solar überdacht werden. Die Breite des Systems ist variabel und beginnt bei zwei Meter. In Schritten von 0,5 Metern kann die Konstruktion verbreitert werden bis zu einer maximalen Spannweite von 4,5 Meter. Eingedeckt werden die Radwege mit Doppelglasmodulen.

100 Meter in wenigen Tagen errichtet

Die Konstruktion steht auf Montagepfosten aus Stahl, in die auch die Kabel eingelegt werden. Bei der Verankerung der Montagepfosten kommen die Projektentwickler ohne Beton- oder Grabungsarbeiten aus. Die Wechselrichter werden in das Tragwerk integriert. Industrielle Vorfertigung und Steckverbindungen sorgen für eine einfache und effiziente Montage und Installation. So können laut Projektpartner mehr als 100 laufende Meter solaren Radwegs in wenigen Tagen aufgebaut werden. Das System ist vor Vandalismus geschützt und kann rückstandslos ab- und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Für die Wartung und die Reinigung des gesamten Systems und der Module haben die Projektparter noch einen schienengeführten Wagen entwickelt.

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Schutz für Radfahrer

Solar überdachte Radwege könnten jede Menge Strom produzieren – auf Flächen, die ohnehin schon versiegelt sind. Doch im Gegensatz zu solaren Überdachungen von Straßen ist bei Radwegen die Belastung der Unterkonstruktion geringer. Deshalb geht der Ausbau schneller. Denn Fahrräder verursachen kaum Vibrationen im Boden wie schwere Autos und auch ein Anprallschutz ist nicht notwendig. Sie bieten aber auch für die Radfahrer Vorteile. Denn die solare Überdachung spendet Schatten und schützt bei schlechtem Wetter vor Regen. Im Winter liegt kein Schnee auf dem Radweg.

450 Megawattstunden pro Kilometer

Nach Angaben der Projektpartner erzeugt ein Kilometer Solarradweg mit einer Breite von drei Meter jedes Jahr etwa 450 Megawattstunden Sonnenstrom. „Allein die Strecke vom Kreisverkehr Dornbirn-Nord bis zum Siedlungsbeginn Dornbirn-Schwefel könnte 860.000 Kilowattstunden pro Jahr liefern. Das reicht für mehr als 200 Einfamilienhäuser“, erklärt Alexander Moosbrugger, Geschäftsführer von Mo Energy System. „Das Vorarlberger Radwegnetz hat 1.000 Kilometer. Fünf Prozent davon könnten Strom für rund 7.000 Haushalte liefern“, rechnet er vor.

Wirtschaftlicher Betrieb ist möglich

Auch ist ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. „Je nach Verwertungsmodell rechnet sich die Investition von rund drei Millionen Euro schon nach 14 Jahren. Etwaige Förderungen auf Bundes-, Landes- oder EU-Ebene sind dabei noch gar nicht berücksichtigt“, sagt Alexander Moosbrugger. Bei den Radwegenetzen im Vorarlberger Rheintal und im Walgau garantiere die weitgehend schattenfreie Umgebung über das gesamte Jahr Stromertrag. „Land und Gemeinden können Klimaschutz und Energieautonomie ganz ohne Bodenversiegelung und noch dazu mit Gewinn vorantreiben“, ist sich Gerold Strehle sicher. „Das System ist marktreif. Wir sind bereit für den Start und können schon morgen loslegen“, ergänzt Peter Gschliesser von PR Stromkreis Elektrotechnik.

Die Lösung hat auch schon einen Preis gewonnen. Denn wie Mo Energy Systems bekannt gegeben hat, wurde sie mit dem Innovationsaward der österreichischen Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) in der Kategorie „Sonderpreis für visionäre Konzepte“ ausgezeichnet. (su)

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