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Historischer Standort Zwentendorf

Solaranlage statt Atomkraft in Österreich

Im April 1972 erfolgte in Zwentendorf an der Donau der Spatenstich für die Errichtung des ersten österreichischen Atomkraftwerks. Nach der Errichtung des Kernkraftwerks lehnten 50,47 Prozent der bei der Volksabstimmung am 5. November 1978 Abstimmenden die Inbetriebnahme ab. Nach der Volksabstimmung kam es zu heftigen Diskussionen. Der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky hatte angekündigt, im Falle eines Votums gegen das Kraftwerk zurückzutreten. Die damalige ÖVP unter Obmann Josef Taus sah damals eine Chance, den übermächtigen Bundeskanzler Kreisky (SPÖ) im Falle einer Niederlage zu schwächen oder zum Rücktritt zu bewegen, was allerdings trotz verlorener Abstimmung nicht eintrat: Bruno Kreisky erreichte bei der Nationalratswahl 1979 seinen größten Wahltriumph. Seit dem Jahr 2005 befindet sich das Gelände im Besitz des Energieversorgers EVN, der 2012 auf dem Gelände eine Solaranlage erbaute.

Für den Standort als Solarstromlieferant sprach neben reichlich freiem Platz auch die bereits vorhandene Infrastruktur des Atomkraftwerks. 1.000 Photovoltaik-Module wurden auf der Fassade des Kraftwerksbaus, dem Dach sowie den umliegenden Freiflächen installiert. Insgesamt sind es 3.700 Quadratmeter. Fronius Solar Energy lieferte 43 Fronius IG Plus Wechselrichtern.

„Der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen ist für die moderne Industriegesellschaft unausweichlich“, sagt Martin Hackl, Spartenleiter Solar Energy, Fronius International GmbH. „Ein Projekt wie dieses beweist uns, dass wir unserem Ziel jeden Tag Schritt für Schritt näherkommen“, sagt Hackl. „Das AKW Zwentendorf hat für uns einen erheblichen Symbolcharakter. Denn obwohl das Werk nie in Betrieb ging, wird dort heute schließlich doch noch Energie produziert. Man kann wohl ohne Übertreibung behaupten, dass es sich dabei um das sicherste Kernkraftwerk der Welt handelt.“
(Nicole Weinhold)