Beim Wiederaufbau einer eigenen Solarproduktion in Europa spielt das Angebot an modernen Maschinen und anderem Equipment eine entscheidende Rolle. Die Analysten von Solarpower Europe haben sich die Herstellerlandschaft angeschaut. Dabei kam heraus, dass Europa in diesem Punkt hervorragend aufgestellt ist.
Die gesamte Wertschöpfungskette abdecken
Insgesamt 38 europäische Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, der Schweiz, Spanien, Ungarn, Finnland und Norwegen bieten Equipment für die Produktion von Solarzellen und Solarmodulen auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette an. Das bedeutet, sie haben nicht nur Maschinen für die Produktion von Solarzellen und Modulen, sondern auch für die Herstellung von Ingots, Wafern und Polysilizium im Portfolio.
Unternehmen sind in mehreren Bereichen aktiv
Viele Unternehmen bieten dabei in verschiedenen Bereichen Equipment an. So hat die Schmid-Group mit Sitz in Freudenstadt sowohl Maschinen für die Zell- und Modulherstellung im Angebot. Sie stellt aber auch Maschinen für die Waferproduktion her. Isra Vision mit Sitz in Darmstadt bietet nicht nur in diesen drei Bereichen Testequipment für die Produktionslinien an, sondern ist auch im Bereich der Herstellung von Ingots aktiv. Diese vier Bereiche deckt auch das Schweizer Unternehmen Stäubli mit seinen Produkten ab.
Europa hat technologisch die Nase noch vorn
Das üppigste Angebot an Maschinen gibt es aber im Bereich der Zell- und Modulproduktion. Diese beiden Segmente machen 75 Prozent der europäischen Kapazität zur Herstellung von Equipment für die Solarindustrie aus. Entscheidend ist aber nicht nur die Zahl der Hersteller, sondern auch das technologische Niveau, auf dem sie ihre Produktionslinien anbieten.
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Hier ist Europa in einigen Bereichen wie etwa der Herstellung von Perowskit- und Tandemsolarzelltechnologien weit vor der chinesischen Konkurrenz. „Unser erster Bericht über Solarproduktionsanlagen zeigt die wichtige Rolle Europas an einem Schlüsselpunkt der solaren Lieferkette – der Herstellung der wesentlichen Anlagen für die Produktion von Solartechnologie“, betont Michael Schmela, Leiter des Bereiches Market Intelligence bei Solarpower Europe. „Produktionsausrüstungen sind ein notwendiger Teil der europäischen Reindustrialisierungsstrategie, und der Solarsektor kann dieses riesige Potenzial gut nutzen, etwa durch Aktivitäten wie die International Solar Manufacturing Initiative“, sagt er.
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Binnennachfrage stärken
Im Rahmen dieser Internationalen Solar Manufacturing Initiative (ISMI) wurde der Bericht erstellt. Diese zielt auf die Wiederbelebung einer europäischen Herstellerlandschaft für Solarkomponenten ab. Damit soll nicht nur die Binnennachfrage, sondern auch die Zahl der qualitativ hochwertigen Komponenten gesteigert werden. In dieser Strategie spielen die Equipmenthersteller eine wichtige Rolle. Die Initiative wird wiederum von der Global Gateway Strategie der Europäischen Kommission gestützt. Im Rahmen dieser Strategie will Brüssel mit 300 Milliarden Euro unter anderem für Infrastrukturprojekte inklusive Energiesysteme mobilisieren.
Der Bericht „Solar Production Equipment. Key players in the EU’s industrial ecosystem for solar PV“ steht zum Download auf der Webseite von Solarpower Europe bereit.