Die Berliner Energieagentur (BEA) hat zusammen mit der Charlottenburger Baugenossenschaft (Charlotte) einen neuen Ansatz für das Gebäude der Zukunft umgesetzt. Die fünf neuen Gebäude im Berliner Stadtteil Spandau wurden jeweils mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, die auf den Gründächern der Häuser stehen. Damit kombinieren die Projektpartner zwei Ansätze der Nachhaltigkeit miteinander. „Photovoltaik in Verbindung mit einem Gründach ist in Städten eine ideale Kombination, um dezentral mehr sauberen Strom zu erzeugen und gleichzeitig mehr bewachsene Flächen für ein besseres Stadtklima zu schaffen“, erklärt Michael Geißler, Geschäftsführer der BEA. Die Gründächer wirken für das Gebäude zudem wie eine natürliche Klimaanlage und Wärmedämmung.
Mieterstromprojekte etabliert
Sie tragen damit zum hohen Energiestandard der Gebäude bei. Dieser liegt bei KfW-55. Das bedeutet, dass der Energieverbrauch bei nur 55 Prozent der Vorgaben liegt, die das Gebäudeenergiegesetz für energieeffiziente Gebäude vorgeschreibt.
Vier der Solaranlagen leisten jeweils 17,92 Kilowatt. Die fünfte Anlage bringt es sogar auf eine Leistung von 26,88 Kilowatt. Mit dem prognostizierten Jahresertrag aller Anlagen von 89,5 Megawattstunden können die Generatoren einen Teil der Stromversorgung decken. Denn die Sonnenenergie verbrauchen die Hausbewohner direkt vor Ort im Rahmen eines Mieterstromprojekts. Das bedeutet, die BEA liefert einerseits den Solarstrom direkt vom Dach in die Wohnungen und übernimmt auch die Lieferung des Reststroms, der von den Generatoren vor Ort nicht abgedeckt werden kann.
Ladesäulen in der Tiefgarage installiert
Damit so viel wie möglich Solarstrom vor Ort verbraucht werden kann, hat die BEA zusätzlich noch acht Ladesäulen in den Tiefgaragen installiert. An jeder Ladesäule können die Bewohner in Zukunft ihre Elektroautos mit einer Ladeleistung von 22 Kilowatt mit dem Solarstrom vom Dach betanken. Sollte dieser nicht ausreichen, füllen sie ihre Batterien mit Ökostrom, den die BEA liefert. „Wir verzeichnen ein steigendes Interesse bei unseren Kunden aus der Wohnungswirtschaft nach Ladesäulen“, weiß Michael Geißler. „Dies zeigt, dass immer mehr Mieter Lademöglichkeiten auch in Mehrfamilienhäusern wünschen.“
Preiswerter Solarstrom im Tank
Er geht davon aus, dass die Installation von Ladesäulen – entweder im Rahmen eines Neubaus oder durch nachträgliche Installation in oder an einem Bestandsgebäude – in den nächsten Monaten weiter Fahrt aufnehmen wird. „Dazu tragen auch neue Förderbedingungen bei, die die Bundesregierung in jüngster Zeit auf den Weg gebracht hat“, betont Geißler. „Die Kombination aus Photovoltaik und Elektromobilität ist besonders sinnvoll. Denn mit dem Photovoltaikstrom vom eigenen Dach lassen sich die Elektroautos günstig laden“, erklärt er.
Wollen Sie die Entwicklung der Energiewende in den Städten im Blick behalten? Dann abonnieren Sie einfach unseren kostenlosen Newsletter! Hier können Sie sich anmelden.