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Beweisen, dass es geht!

Leipziger Energiegenossenschaft baut Solaranlage

Sie sind allesamt keine Neulinge auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Der Vorstand der Energiegenossenschaft liest sich eher wie ein Allstarteam der Regenerativprojektentwicklung: Promotion im Bereich Photovoltaik das ist Matthias Mattiza, Initiator der Gründungsinitiative und Vorstandsvorsitzender. Dann gibt es im Team noch einen promovierten Experten für dezentrale Energieversorgung, eine Umweltberaterin, einen Projektkaufmann für erneuerbare Energien, einen Genossenschaftsberater und einige Spezialisten mehr, die ihr Know-how in diese Energiegenossenschaft und ihre Projekte einfließen lassen können.

Gleichwohl war das Solarprojekt eine planerische Herausforderung für die Genossenschaft. Seit dem 20. April befindet sich die Anlage aber nun im Bau. Sie entsteht auf dem Dach einer ehemaligen Pianofabrik. Tagsüber versorgt die Anlage hier ansässige Unternehmen mit Strom. „Durch den Direktverbrauch des Stroms vor Ort entstehen für alle Beteiligten Vorteile: Die Mieter des Hupfeld-Centers beziehen lokalen Ökostrom und die Genossenschaft kann ihre Anlage rentabel betreiben“, erläutert Matthias Mattiza das Geschäftsmodell.

Vollständig selbst finanziert

Die Anlage mit 85 Kilowatt wird voraussichtlich jährlich rund 73.000 Kilowattstunden ökologischen Strom erzeugen. Die Wechselrichter stammen von SMA, die Module von Hanwah Q-Cells. Ihre Finanzierung erfolgte vollständig durch die Mitglieder der Genossenschaft. Bankkredite waren also nicht nötig. Entsprechend fließen die Gewinne aus der Anlage direkt zurück in das Bürgerunternehmen und damit an die Mitglieder. Für die Mitglieder der Energiegenossenschaft ist die Anlage ein Beweis, dass erneuerbare Energien nicht nur Kostentreiber sind, wie es häufig dargestellt wird.

Die Leipziger wollen in Zukunft als eigenständiger, kleiner Energieanbieter in Leipzig auftreten. Die Mitglieder betreiben und finanzieren die Solar-Anlagen nicht nur mit, sondern können über die Generalversammlung und eigenes Engagement auf die Entwicklung des Bürgerunternehmens selbst Einfluss nehmen. Der Erfolg bei der Finanzierung der ersten Anlage und die durchweg positive Resonanz geben die Möglichkeit, auch weitere Projekte umzusetzen. Als nächstes will die Genossenschaft eine Solaranlage auf dem Dach einer Grundschule bauen. (Nicole Weinhold)