Nicole Weinhold
Die Firma Home Power Solutions (HPS) setzt mit ihrer Lösung für das aktarke Eigenheim, Picea, auf ein Kompaktgeräte, das Stromspeicher, Heizungsunterstützung und Lüftung vereint. Das System führt Komponenten wie Batterie, Elektrolyseur und Brennstoffzelle so zusammen, durch ein prädiktives Energiemanagement ein sich elektrisch selbst versorgendes und frei dimensionierbares Hausenergiesystem entsteht.
Abwärme als Heizwärme
Zusätzlich wird die beim Betrieb entstehende Abwärme als Heizwärme oder Warmwasser dem Haus bereitgestellt und reduziert so zusätzliche Energiekosten.
Die von der Solaranlage erzeugte Energie wird bedarfsgerecht genutzt. Die HPS-Software zeigt, wie man zum Schutz der Umwelt beitragen und den Bedarf optimal kontrollieren kann.
"Wir haben den ersten Energiespeicher für Hausbesitzer, der diese in die Lage versetzt sich ganzjährig CO2-frei mit Strom zu versorgen", betont HPS-Geschäftsführer Zeyad Abul-Ella. Den Preis veranschlagt er mit 54.000 Euro. Hinzu kommt eine PV-Anlage, die nach seiner Einschätzung für einen Vier-Personen-Haushalt rund zehn Kilowatt haben sollte. Je nach Stromverbrauch sei eine Amortisation des Picea nach zehn bis 15 Jahren möglich, so Abul-Ella. Zumal sich noch KfW- und Bundesförderungen beantragen lassen. Zudem benötige man für eine moderne Energieversorgung in einem Neubau ohnehin einen Teil der im Picea integrierten Einheiten: Batterie, Solarladeregler, Lüftungsgerät, Enthalpie-Wärmetauscher, Energiemanager und darüber hinaus Warmwasserspeicher. Letzterer ist wie auch der Wasserstoffspeicher, der zum Picea-Konzept gehört, nicht in dem Systemkasten direkt enthalten, sondern wird an geeigneter Stelle platziert.
Wasserstoff als saisonale Energiespeicher
Das System ermöglicht damit eine Reduktion des Wärmebedarfs. Der Wasserstoffspeicher ist als saisonale Stromspeicher so angelegt, dass die Photovoltaik-Sonnenenergie aus dem Sommer im Winter verfügbar gemacht wird. Der Wasserstoffspeicher kann sowohl im Haus als auch außerhalb montiert werden.
Immer wenn Strom erzeugt und verbraucht wird, fallen Nebenprodukte an, die verloren gehen. HPS nutzt diese Nebenprodukte. Die Wärme, die bei der Erzeugung des Photovoltaik-Stromes normalerweise verloren geht, kann für das Aufheizen von Wasser und Raumtemperatur genutzt werden. Feuchtigkeit, die bei der Anwendung der Brennstoffzelle hergestellt wird, sorgt dafür, dass die Luft nicht zu trocken wird.
Während derzeit viel über Quartierslösungen als besonders effizient gesprochen wird, setzt der Berliner Anbieter für integrierte Systeme zur Speicherung und Nutzung von Sonnenenergie also auf Einfamilienhäuser. Abul-Ella begründet, das eine weniger dezentrale Lösung bedeuten würde, dass Wärme verloren geht. Gleichwohl denke man auch über Quartierslösungen nach.
HPS gewann 2018 den mit 500.000 Euro dotierten Wiwin-Award für innovative und nachhaltige Unternehmen, der von der Crowdinvesting-Plattform Wiwin im vergangenen Jahr zum ersten Male vergeben wurde.