Der Windpark Elster ist mit 112 Megawatt eines Ihrer größten Repoweringprojekte. Was sind die Herausforderungen?
Thomas Winkler: Vor allem der Spagat zwischen Rückbau und Neubau innerhalb der Fristen wie der zwei Jahre ab EEG-Zuschlag. Viel Arbeit bringt auch der Interessenausgleich zwischen Altbetreibern, dem Betreiber der neuen Anlagen, Gemeinden und den zahlreichen Eigentümern. Zudem ist den Behörden das Thema relativ neu. Es gibt Unsicherheiten, wenn altes auf neues Baurecht trifft, oder bei Umweltbelangen. Und der Artenschutz fordert viel Aufmerksamkeit bereits vor dem Bau. Hinzu kommen Planungsherausforderungen durch Bestandsanlagen, Hochspannungs- und Gasleitungen, ein Flugsicherungsradar der Bundeswehr und die Baustellenlogistik mit vielen Gewerken sowie mehreren Einsatzteams, die die Anlagen parallel aufbauen.
Repowering kann Windkraftzubau beschleunigen. Wie werden Sie hierfür als Projektentwickler schnell handlungsfähig?
Thomas Winkler: Es ist zu begrüßen, dass erste Grundlagen geliefert wurden, etwa Paragraf 16b im Bundesimmissionsschutzgesetz. Teilweise sind die Regelungen aber praxisfern. So dürfen die neuen Anlagen nicht weiter als in zweifacher Gesamthöhe von Bestandsanlagen entstehen, was gerade bei größeren Windparks die Spielräume für Planung und Konfliktreduzierung unnötig einschränkt. Einen Schub erwarten wir vom Sommerpaket der neuen Bundesregierung. Unabhängig davon ziehen einige wenige Themen das Verfahren sehr in die Länge. Hier sind schnelle und rechtssichere Entscheidungen seitens der Behörde notwendig und auf der aktuellen Gesetzesgrundlage möglich.
Sie bieten sich für viele unternehmerische Entscheidungen der Betreiber wie der Flächeneigentümer als Repowering-Partner an. Wie organisieren Sie diese Flexibilität?
Thomas Winkler: Im Grunde über Teamwork. Wir haben viele spezialisierte Fachabteilungen, die Hand in Hand an den Projekten arbeiten. Zudem hilft uns ein großer Stamm an Kooperationspartnern, Dienstleistern und Gutachtern. So können wir Kunden maximal bei ihrer Entscheidung unterstützen. Es sind die Menschen, die sich mit Herzblut und Erfahrung in die Projekte einbringen – auch, weil wir zusammen die Energiewende leben. (tw)
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