Wie beurteilen Sie die AVV-Novelle und die damit zusammenhängenden Änderungen in der Genehmigung?
Willi Lehmann: Dass BNK-Systeme immer einen standortspezifischen Nachweis in Mitwirkung der Baumusterprüfstelle vorweisen müssen, ist bei Light:Guard bereits der Fall, somit ergibt sich für unsere Kund*innen und uns keine Änderung im Prozess. Allgemein erwarten wir aber durch die Zwangsbeteiligung der Baumusterprüfstellen längere und teurere Verfahren, auch aufgrund von deren Kapazitätsengpässen. Der Empfehlung des Wirtschaftsausschusses, auf die zwingende Einbeziehung der Baumusterprüfstelle bis Ende 2024 zu verzichten, um den Verfahrensmehraufwand zu reduzieren und somit den Ausbau der Windenergie nicht zu gefährden, halten wir für einen richtigen ersten Schritt.
Welche weiteren Unwägbarkeiten sehen Sie?
Willi Lehmann: Ein konstant bestehendes Problem ist die schlechte Internetanbindung in Deutschland, zur Übertragung und fürs Monitoring der BNK-Signale ist aber schnelles und störungsfreies Internet nötig. Darüber hinaus gibt es immer wieder Probleme beim Thema Windparkinfrastruktur und der Kenntnis darüber in den Windparks. Teilweise sind Zuständigkeiten nicht klar definiert, zum Beispiel wem der Router gehört, über den die Verbindung zustande kommen soll, und ob derjenige das auch weiß.
Wie kurzfristig können Sie selbst liefern?
Willi Lehmann: Eine genaue Zeitangabe können wir hier nicht machen, da es auch immer auf viele unterschiedliche Faktoren wie den Standort ankommt. Wir sind dabei, alle Anlagen in unserem Portfolio mit BNK auszustatten und dabei können durchaus derartige Synergien entstehen, dass wir nahe gelegene Anlagen einbinden können. Dadurch kann auch dann sehr kurzfristig ein Park mit BNK versorgt werden, in unserem Cluster Hamburg zwischen Bremen und Kiel ist genau das schon mehrfach vorgekommen.
Welche Technologie bieten Sie bei BNK an?
Willi Lehmann: Wir sind Komplettanbieter und können somit von Radar über Signalstärkeauswertung bis Multilateration jede BNK-Technologie anbieten. Offshore und onshore, weltweit und ohne Patentverletzungen.
Inwiefern hat diese Technologie Vorteile gegenüber anderen Technologien?
Willi Lehmann: Diese Flexibilität erlaubt uns, immer die Technologie nutzen zu können, die im jeweiligen Land zugelassen ist und am jeweiligen Standort die besten Resultate verspricht. In einem dicht besiedelten Land wie Deutschland setzen wir beispielsweise oft auf Multilateration, da hier durch die Vernetzung der Empfänger die höchsten Dunkelzeiten erreicht werden können. In ländlicheren Gebieten mit wenig Flugverkehr kann dagegen aber ein System mit Signalstärkeauswertung sinnvoller sein. So stellen wir sicher, dass wir immer bestmögliche Ergebnisse erzielen können.