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Offshore-Windenergie

Taiwan bestimmt Meereswindkraftprojekte für den Start der neuen Ausbauoffensive

Zehn Projekte wählte das Wirtschaftsministerium der Insel vor China für den Start der dritten Ausschreibungsrunde aus. Jedes der jetzt ausgewählten Projekte erhielt ein Ausbauvolumen von 500 Megawatt zugewiesen, das die Regierung aber noch um weitere 100 MW erweitern kann. Die sogenannte Runde 3 soll bis 2031 zum Bau von weiteren Offshore-Windparks vor der taiwanesischen Küste mit einer Erzeugungskapazität von zusammen neun Gigawatt (GW) führen. Deren Bau soll ab 2026 zu neuen Netzanschlüssen weiterer Offshore-Windparks führen, jährlich soll dabei die in Betrieb genommene Erzeugungskapazität um 1,5 GW zunehmen. Dabei gliedert de Inselregierung in der Hauptstadt Taipeh die Vergaberunde 3 in wiederum drei Ausschreibungsabschnitte von jeweils drei GW, die 2022, dann 2023 und 2024 stattfinden sollen. Auch eine vierte Ausschreibungsrunde für den Bau weiterer sechs GW ab 2032 bis 2035 steht bereits fest auf dem taiwanesischen Offshore-Windenergie-Plan. Hierfür gibt es aber noch keine zeitliche Planung für die Ausschreibungen.

Hinter den somit als Starterprojekte in Frage kommenden Projektentwicklungsfeldern in der taiwanesischen See stehen die sechs Projektierungsunternehmen, Investmentgesellschaften oder Konsortien: Copenhagen Infrastructure Partners (CIP), Corio Generation im Verbund mit Jera, das früher Swancor genannte Synera Renewable Energy (SWE), Tajya Renewable Energy mit EDF Renewables sowie Skyborn Renewables – das vormalige WPD – im Verbund mit Lea Lea.

Dabei sind die meisten der zehn Projektgebiete groß genug für deutlich mehr Erzeugungskapazitäten als die nun zur Ausschreibung vorgesehenen 500 oder 600 MW. Manche der Gebiete überlappen sich zudem. Häufig rechnen die Entwicklungsunternehmen für die von Ihnen beplanten großen Seeentwicklungsflächen mit einem späteren Ausbau zu Windparks mit mehr oder deutlich mehr Parkkapazität. Die Pläne reichen von 440 MW bis 2 GW. Eine Erweiterung der Erzeugungskapazitäten durch weitere beispielsweise 500-MW-Zuschläge in den nächsten beiden Abschnitten ist möglich.

Innerhalb kurzer Zeit soll nun die Entscheidung fallen, welche Projekte der Vorauswahl wirklich den Zuschlag bekommen sollen. Auch das weltweit führende Offshore-Windenergieunternehmen, der dänische Energiekonzern Ørsted, verfügt über ausreichend weit genehmigte und vorentwickelte Projektgebiete vor Taiwan. Doch hatte sich Ørsted früher im Jahr gegen eine Teilnahme am ersten Ausschreibungsabschnitt von Runde 3 entschieden. Die zu erwartende Vergütung aus dem ersten Ausschreibungsabschnitt sei zu gering. Sie würde die gestiegenen Kosten infolge der aktuellen krisenbedingten Inflation für das Projekt nicht ausreichend decken können, lautete die Begründung der Dänen. Tatsächlich ergab die Ausschreibung bereits überwiegend Null-Cent-Zuschläge oder Zuschläge mit fast nur symbolischen ein Cent pro eingespeiste Kilowattstunde (kWh). Die Projektgesellschaften wollen ihre Einnahmen dagegen lieber mit direkten Stromlieferverträgen mit großen Stromabnehmern absichern. Außer über den Preis wetteifern die Bieter gemäß den Ausschreibungsmodalitäten auch mit Festlegungen dazu, beim Bau und im Betrieb der Windparks möglichst viel an Wertschöpfung in Taiwan zu garantieren.

Bisher hatte es in Taiwan zwei Ausschreibungs- oder Zuteilungsrunden gegeben. In diesen erhielten Windparkprojektierer und Investoren die Rechte für 5,5 GW Erzeugungskapazität. Die Unternehmen müssen die allermeisten dieser Anlagen erst noch im Meer installieren. Bis 2025 soll diese erste Kapazität aber im Meer stehen.

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