Der Macquarie GIG Energy Transition Solutions Fonds hat BayWa r.e. Bioenergy erworben. Das teilt das Unternehmen mit. Bisher hat Baywa r.e. Bioenergy Biogasanlagen geplant, gebaut und betrieben. Dazu gehörte auch der Vertrieb von Biomethan und Strom an lokale Energieversorger, Industrieunternehmen und Energiehändler. Das bestehende Portfolio umfasst fünf Betriebsanlagen in Deutschland mit einer Jahresproduktion von etwa 140 Gigawattstunden Biomethan und eine Pipeline von in Entwicklung befindlichen Anlagen in Italien.
5.000 neue Anlagen müssen entstehen
Mit der Übernahme des gesamten Biogasportfolios von Baywa r.e. will die Green Investment Group (GIG) der Macquarie Asset Management den Rückenwind nutzen, den die Bioenergie derzeit von der Europäischen Kommission bekommt. Denn Brüssel will im Rahmen der Repower EU die Produktion von 35 Milliarden Kubikmetern Biogas aufgebaut wissen. Das entspricht einer Energiemenge von 350 Terawattstunden Biomethan. Um diesen Bedarf zu decken, werden voraussichtlich 5.000 neue Biomethananlagen in der EU gebaut und 80 Milliarden Euro investiert werden müssen, rechnet Baywa r.e. vor.
Technische Weiterentwicklung geplant
Die GIG will außerdem die Präsenz des Unternehmens in Deutschland, Italien und anderen bestehenden und aufstrebenden Wachstumsmärkten in Europa ausbauen. Darüber hinaus wird das Unternehmen versuchen, die von Baywa r.e. entwickelte Plattform durch den Einsatz neuester technologischer Verfahren zu verbessern. Dazu könnten die Einführung von Kohlenstoffabscheidung und CO2-Verflüssigung gehören, wodurch CO2 in Lebensmittelqualität herstellbar wäre. „Der europäische Biomethansektor erfährt erheblichen Rückenwind durch die Vorteile der Kreislaufwirtschaft, die sich aus der Verwertung landwirtschaftlicher Abfälle ergeben, sowie durch die Notwendigkeit, schwer zu elektrifizierende Sektoren zu dekarbonisieren“, begründet Chris Archer, Chef von GIG Europe, die Entscheidung, die Bioenergiesparte von Baywa r.e. zu übernehmen.
Plattform soll weiter wachsen
Er sieht Biomethan als eine attraktive Lösung für Unternehmen mit einer lokal erzeugten und direkten Alternative zu fossilem Erdgas die Dekarbonisierung umzusetzen. „Mit ihrer Erfolgsbilanz und ihrem umfassenden technischen Fachwissen ist die BayWa r.e. Bioenergy bereits führend in diesem schnell wachsenden Sektor. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den derzeitigen Partnern des Unternehmens, um das weitere Wachstum der Plattform zu unterstützen“, betont Archer.
Wachstumspotenzial ausschöpfen
Baywa r.e. hingegen will sich auf das Kerngeschäft konzentrieren – die Produktion von Solar- und Windstrom, wie Geschäftsführer Matthias Taft den Verkauf der Bioenergiesparte begründet. „GIG spielt eine führende Rolle beim Erreichen von Klimaneutralität und ist gut aufgestellt, um Baywa r.e. Bioenergy und ihre Mitarbeiter:innen weiterhin voranzubringen und das gemeinsame Wachstumspotential auszuschöpfen“, betont Taft. (su)
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