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Schnell und flexibel

Sven Ullrich

Der Zubau der Photovoltaik in Deutschland muss schneller gehen. Da sind vor allem die Hersteller von Montagesystemen gefragt. Denn ihre Lösungen sind der Schlüssel für eine Beschleunigung der Installation. Das trägt zudem zur Kostensenkung bei. Die Hersteller nehmen aber auch Lösungen in den Blick, mit denen sie neue Flächen für die Photovoltaik erschließen können.

So wird die Zimmermann PV-Steel Group (Stand A6.360) auf der diesjährigen Intersolar ihre Optimierung des bestehenden Trackersystem speziell für die Doppelnutzung von landwirtschaftlichen Flächen präsentieren. Grundsätzlich handelt es sich um einen einachsigen Tracker, dessen Steuerung aber speziell an die Erfordernisse der Agriphotovoltaik angepasst wurde. So kann durch ein geländebasiertes, adaptives 3D-Backtracking das Gleichgewicht zwischen Energieertrag und landwirtschaftlicher Produktion optimiert werden. Zusätzlich gewährleisten GPS-gesteuerte Anbaugeräte die Kollisionssicherheit und die effektive Doppelnutzung der Fläche.

Indem der Tracker entsprechend gedreht wird, sorgt er für ausreichend Licht für die Pflanzen unter den Modulen. Die Energie für die Drehung kommt dabei aus der Eigenproduktion der Anlage. Zusätzliche Batterien sind nicht notwendig, was den Wartungsaufwand erheblich senkt.

Landwirtschaft ist weiter möglich

Zur Bodenbearbeitung, zur Aussaht und zur Ernte dreht der Landwirt die Module mittels einer App in die senkrechte Stellung. Auf diese Weise kann er fast ohne Einschränkungen die Fläche mit seinen Maschinen bearbeiten. Die einzelnen Modulreihen können so weit auseinandergestellt werden, dass der Landwirt mit den Arbeitsgeräten zwischen ihnen hindurchpasst, nachdem er die Paneele in die senkrechte Position gedreht hat. Auch die Höhe des gesamten Systems kann an die Anforderungen der landwirtschaftlichen Nutzung angepasst werden.

Für bifaziale Module optimiert

Um die maximale Flexibilität zu gewährleisten, hat die Zimmermann PV-Stell Group das Trackersystem so ausgelegt, dass Module in beliebiger Größe installiert werden können. Das gesamte System ist aber für bifaziale Module optimiert. Es wird zentral gesteuert. In die Steuerung ist wiederum eine Wind- und Niederschlagsüberwachung integriert. Für eine optimale Energieausbeute und landwirtschaftliche Produktion enthält die Software zudem einen selbstlernenden Algorithmus, um die Doppelfunktion des Systems weiter zu optimieren.

Solche sogenannten Agriphotovoltaiksysteme haben Goldbeck Solar (A5.480) und Baywa RE (A4.180) schon auf der Messe im letzten Jahr ausgestellt. Auf dem Gemeinschaftsstand mit Novotegra, der Montagesystemtochter von Baywa RE, wird das Unternehmen aber auch die Lösung für schwimmende Solaranlagen ausstellen, die zusammen mit der Zimmermann PV-Steel Group entwickelt wurde.

Betonflächen überbauen

Für schon versiegelte Flächen hat S-Flex (A6.350) ein ganz neues Montagesystem entwickelt. Das Delta Concrete ist für kleinere Anlagen unter 300 Kilowatt Leistung optimiert, die auf einem Betonuntergrund stehen. Der Vorteil: Die Montagepfosten müssen nicht in den Boden gerammt werden. Sie werden einfach auf der vorhandenen Betonfläche montiert und fixiert. Ein Bohren von Aluminium oder Stahl ist dabei nicht notwendig.

Es eignet sich auch für Flachdächer. In diesem Fall werden die Montagepfosten – wie bei der Freilandmontage auch – auf Betonfertigteile montiert. Das System hat den großen Vorteil, dass durch die hohe Aufständerung die Hindernisse und Dachaufbauten einfach überbauen werden können.

Die hohe Aufständerung sorgt aber auch für eine bessere Hinterlüftung im Vergleich zu Systemen, die sehr nahe an der Dachhaut gebaut werden. Dies wiederum erhöht die Erträge, was vor allem in heißen Regionen sehr wichtig ist.

Mit dem System wird der vorhandene Platz optimal ausgenutzt. Durch den modularen Aufbau lässt es sich an die Gegebenheiten vor Ort anpassen, wobei bei der Planung die vorhandenen Schnee- und Windlasten immer mit berücksichtigt werden. Installateure können alle gängigen gerahmten Module verbauen – sowohl hochkant als auch quer. Allerdings hat die Quermontage einen Vorteil. Denn bei dieser kann auf eine horizontale Schienenlage verzichtet werden. Das spart Zeit und Kosten.

Aufständerung auf dem Metalldach

S-Flex hat mit der Hochsickenschiene Lift auch seine Lösungen für Metalldächer ergänzt. Diese werden mit Dünnblechschrauben direkt auf den Hochsicken von Trapezblechen montiert. Da die in den Schienen eingeschobenen Adapter unterschiedlich hoch sind, können mit dem System die Module im Winkel von fünf Grad bei Hochkantmontage und von sieben Grad bei Quermontage angestellt werden. Dadurch wird der Selbstreinigungseffekt im Vergleich zur dachparallelen Montage verbessert. Zudem sind die Module optimal zum Einstrahlungswinkel der Sonne ausgerichtet.

Mit dem System können auch Anlagen in Ost-West-Aufständerung gebaut werden. Die Hochsickenschienen sind ab Werk mit vier Bohrungen und einem EPDM-Dichtband versehen, so dass nach der Montage das Dach wieder fest verschlossen ist.

Varianten erweitert

Neue Lösungen für Trapezblechdächer präsentiert auch K2 Systems (A6.380) auf der Intersolar. Das Unternehmen hat aber auch sein bewährtes Flachdachsystem Dome 6 erweitert. Mit neuen Komponenten kann das System jetzt nicht nur zur dachparallelen Montage und für die Modulaufständerung von zehn Grad verwendet werden. Neuerdings ist auch die deutlich steilere Aufständerung von 15 Grad möglich.

Ein ganz neues System für Flachdächer hat IBC Solar (A4.470) mit dem Aerofix G3 entwickelt. Die Ingenieure haben jetzt mehr Flexibilität in die Konstruktion gebracht. Denn einerseits hat IBC Solar für das System zwei unterschiedlich breite Bodenschienen im Portfolio. Diese sind miteinander kombinierbar. Bereiche, in denen ein höherer Ballast gebraucht wird, können mit der breiteren Schiene bebaut werden. Dadurch verteilt sich die zusätzliche Last besser. In Bereichen mit niedrigerem Ballastierungsbedarf kommen dann die preiswerteren schmalen Schienen zum Einsatz.

Alle Winkel abdecken

Der Clou sind aber die Modulstützen. Denn diese hat IBC Solar mit einem Kippgelenk ausgestattet. Dadurch kann der Handwerker mit nur zwei verschiedenen Teilen unterschiedliche Anstellwinkel von acht, zehn und 15 Grad sowohl in Süd- als auch in Ost-West-Aufständerung realisieren.

Das System deckt auch ein breites Spektrum an möglichen Modulgrößen ab, die damit installiert werden können. Außerdem sorgt das Kippgelenk dafür, dass die Module frei von mechanischen Spannungen bleiben und dadurch bei thermisch bedingten Bewegungen auf dem Dach keinen Schaden nehmen. Ergänzt wird die Weiterentwicklung durch üppige Kanäle in den breiten Bodenschienen, in die jetzt mehr Kabel passen.

Auf einen ähnlichen Ansatz hat sich auch Mounting Systems (A6.480) konzentriert. Denn mit dem FD3 Premium Line muss der Planer nur noch eine Modulstütze vorrätig haben, um Anlagen mit einem Anstellwinkel der Module von zehn und 15 Grad in Südausrichtung zu realisieren. Die gleiche Modulstütze kann er auch bei Ost-West-Anlagen mit einem Anstellwinkel von zehn Grad verwenden.

Schnell verriegelt

Mounting Systems hat bei der Entwicklung des FD3 Premium Line mit einer neuen Schnellverriegelung auch auf schnelle Montage geachtet. Dadurch entfällt das lästige Schrauben auf dem Dach. Zudem hat das System ein vollständig integriertes geschütztes Kabelmanagement, was die lange Lebensdauer der Anlage erhöht und den Wartungsaufwand verringert.

Auch PMT – Premium Mounting Technologies (A5.110) - wird auf der Intersolar ein ganz neues System für Großprojekte auf Flachdächern präsentieren. Mit diesem System deckt der Hersteller vor allem Anlagen auf Gewerbeparks und großen Industriehallen ab. Bei der Entwicklung hat das Unternehmen unter anderem auch auf das Thema Kostenreduktion geachtet. Deshalb kommen neue Materialien und ein optimaler Materialmix zum Einsatz.

IBC Solar hat in die Stützen seines neuen Aerofix Kippgelenke eingebaut – nicht nur, um die Module zu schonen.

IBC Solar

IBC Solar hat in die Stützen seines neuen Aerofix Kippgelenke eingebaut – nicht nur, um die Module zu schonen.

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