Robotic Process Automation schafft Freiräume für Mitarbeiter:innen.
Was mittelständische Firmen über die Automatisierung von Aufgaben und Prozessen, die Robotic Process Automation, wissen sollten.
Die Digitalisierung entscheidet über die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Laut KfW-Digitalisierungsbericht haben in den vergangenen Jahren 67 Prozent der großen Mittelständler in Digitalisierungsprojekte investiert und Vorhaben umgesetzt.
Lediglich 30 Prozent der kleinen mittelständischen Unternehmen halten mit dieser Entwicklung Schritt. Damit diese Unternehmen nicht ins Abseits geraten und von den digitalisierten Firmen dominiert werden, sind einige Maßnahmen dringend erforderlich. Automatisierung bietet auch für kleine Unternehmen einfache und effiziente Umsetzungsmöglichkeiten.
Automatisierung aufwändiger, sich wiederholender Tätigkeiten
Die Automatisierung von Aufgaben und Prozessen wird Robotic Process Automation (RPA) genannt. Hierbei werden aufwändige, sich wiederholende Tätigkeiten von Mitarbeiter:innen durch sogenannte Softwarebots übernommen.
Durch den konsequenten Einsatz von RPA entstehen neue Freiräume für Mitarbeiter:innen, um sich wichtigen Themen zu widmen, wie zum Beispiel Kundenbetreuung oder Weiterentwicklung des Geschäftsmodells. Das ermöglicht entscheidende Wettbewerbsvorteile für den modernen, innovativen David im Kampf gegen Goliath.
Großes Automatisierungspotenzial der erneuerbaren Energien
Wie in vielen anderen Branchen zeichnet sich auch bei den erneuerbaren Energien großes Automatisierungspotenzial ab:
Abfrage und Eintragungen ins Marktstamm- datenregister
Sammeln von Daten aus Ausschreibungsportalen
Systemübergreifende Überwachung von Fristen und Serviceterminen
Bereitstellung von Leistungsdaten der Wind- und PV-Anlagen für Betreiber
Kundenkommunikation bei Wartungsarbeiten oder Störungen
Übertragung von Daten aus Excel-Formularen, zum Beispiel dem Servicebericht eines externen Dienstleisters, in das eigene ERP-System.
Um den Automatisierungsprozess zu starten, ist unter anderem die Identifikation von Arbeitsprozessen und Bewertung in relevanten Kategorien auf einer Skala nötig.
Automatisierung starten: In 7 Schritten zum Ziel
Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen profitieren umso mehr von RPA, wenn sie im Rahmen einer digitalen Gesamtstrategie implementiert wird. Mitarbeiterschulungen und ihre Motivation ist dabei ein ebenso wichtiger Aspekt wie die Erfassung technischer Schnittstellen, um neue Software ohne größeren Aufwand in die bestehenden Systeme einzubinden.
Um den Automatisierungsprozess zu starten, sind im Wesentlichen sieben Schritte zielführend:
Identifikation von Arbeitsprozessen und Bewertung in relevanten Kategorien auf einer Skala von eins (sehr gering) bis zehn (sehr hoch). Beispiele sind der zeitliche und manuelle Aufwand für den jeweiligen Prozess, der Grad der Fehleranfälligkeit und der Strukturierungsgrad der Daten.
Je höher der Wert in den einzelnen Kategorien, desto höher ist das Automatisierungspotenzial. Einfache Prozesse, die das Kerngeschäft nicht beeinträchtigen, eignen sich am Anfang am besten.
Die Erfassung des detaillierten Arbeitsablaufs anhand aller Tastatureingaben und Mausklicks ist die Grundlage für eine spätere RPA-Implementierung.
Definition der Messkriterien für den Vergleich zum manuellen Prozess: Dies können die Ausführungszeit, der Datendurchsatz oder die Fehleranzahl sein.
Auswahl der entsprechenden RPA-Software anhand der Prozessanforderungen. Ein Vergleich von Testversionen mehrerer Hersteller bietet sich an.
Implementierung des Prozesses und Auswertung unter Berücksichtigung der Lernkurve und Dauer der Umsetzung.
Bewertung des automatisierten Prozesses anhand der definierten Messkriterien und Berechnung des ROI. Werte von 50 bis über 100 Prozent sind hierbei keine Seltenheit.
Ausblick: Hilfe durch künstliche Intelligenz
Die Weiterentwicklung einer Automatisierung mit RPA ist die Hyperautomatisierung. Dabei werden immer umfassendere Geschäftsvorgänge digitalisiert und fortlaufend verbessert.
Komplexe Aufgabenstellungen können zunehmend mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) gelöst werden. Dazu bedient man sich verschiedener Methoden, wie zum Beispiel neuro-linguistischer Sprachverarbeitungstechniken oder automatischer Text- und Bilderkennungsverfahren in Kombination mit maschinellem Lernen.
Intelligente Geschäftsprozessmanagement-Systeme helfen, die Automatisierungsprozesse zu verwalten, zu analysieren und kontinuierlich im Hintergrund zu optimieren.
Je mehr Prozesse Sie digitalisieren, desto effizienter wird die Produktivität in Ihrem Unternehmen. Die Hyperautomatisierung steigert die Produktqualität, beschleunigt geschäftliche Innovationen und führt zu schnelleren Markteinführungszeiten.
Weitere Informationen: Tedexa wird auch auf den Windenergietagen 2022 in Linstow vertreten sein.
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