Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Bildreport

Sehen Sie, wie Energieeffizienz die Unternehmen verändert!

Die „Guided Tour“ der Hannover Messe zum Schwerpunktthema Energieeffizienz mit fachlicher Einführung der Teilnehmenden durch unsere Redaktion hätte nicht mit höherer energiepolitischer Aktualität stattfinden können. Am dritten der fünf Messe- und Touren-Tage, am Mittwochmorgen, verabschiedete die Bundesregierung ihren Entwurf für das versprochene Energieeffizienzgesetz. Es soll insbesondere den Energieverbrauch großer Unternehmen reduzieren oder zumindest aktiv begrenzen. Trete das geplante Gesetz in dieser Form in Kraft, schaffe es „erstmals einen sektorübergreifenden Rahmen für mehr Energieeffizienz“, stuft das Bundeswirtschaftsministerium die Bedeutung des Regierungs-Gesetzentwurfes hoch ein. Das Ministerium hatte einen vorangegangenen ersten Entwurf bereits Ende vergangenen Jahres eingebracht. Ein Energieeffizienzgesetz auch gemäß dem neuen Gesetzesvorschlag leiste „einen wichtigen Beitrag für die deutschen Klimaziele und setzt wesentliche Anforderungen aus der neugefassten EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) um. Die neuen Maßnahmen sollen so früh wie möglich gelten, damit sie für die Ziele bis 2030 ausreichend Wirksamkeit entfalten.“

Die Energieeffizienz entscheidet mit darüber, wie nachhaltig und intelligent die Energieversorgung von Unternehmen ist.

Patrick Krumbach

Die Energieeffizienz entscheidet mit darüber, wie nachhaltig und intelligent die Energieversorgung von Unternehmen ist.

Aktueller klimapolitischer Hintergrund für die geplante Reform ist, dass Deutschland seinen nationalen Energiespar-Beitrag zum Klimaschutz in der Europäischen Union (EU) bisher nicht einmal ansatzweise erreicht. Das von Deutschland eingebrachte und seit 2008 verbindliche deutsche EU-Ziel sah eigentlich eine Reduzierung des Endenergieverbrauchs um 24 Prozent bis 2030 vor. Tatsächlich hatte Deutschland im ersten Jahrzehnt von 2008 bis 2018 den Endenergieverbrauch nur um zwei Prozent gesenkt.

Der vom Bundeskabinett nun verabschiedete Entwurf fällt leicht hinter den ersten Entwurf zurück, den das Bundeswirtschaftsministerium ursprünglich eingebraucht hatte. Demnach wird das Energieeffizienzgesetz das Einsparziel beim Energieverbrauch zwar von 24 auf 26,5 Prozent bis 2030 erhöhen und damit eins zu eins der neuen EU-Energieeffizienzrichtlinie vom März folgen. Generell soll das neue Energieeffizienzgesetz auf Unternehmen mit großem Energieverbrauch wirken. Unternehmen mit mehr als 2,5 Gigawattstunden (GWh) Jahresendenergieverbrauch mussten gemäß dem vorausgegangenen Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums noch im Abstand von vier Jahren regelmäßig vollständige Energieaudits für ihre Unternehmen vornehmen. Jetzt soll eine Vorlage von selbst definierten Energiesparmaßnahmen im Abstand von jeweils drei Jahren dem Energieeffizienzgesetz genügen. Unternehmen mit mehr als 15 GWh Verbrauch – der Entwurf des Wirtschaftsministeriums hatte die Grenze schon bei 10 GWh Verbrauch gezogen – müssen ein Energie- oder Umweltmanagement-System einführen.

Ein Konzept für Energieeffizienz: Elektrische und Automatisierungs-Systeme verbinden

Patrick Krumbach

Ein Konzept für Energieeffizienz: Elektrische und Automatisierungs-Systeme verbinden

Ein Energiemanagement einzuführen, ist keine einfache Sache. Daran erinnert die Redaktion von ERNEUERBARE ENERGIEN die Teilnehmenden der Energieeffizienz-Guided-Tour schon in der thematischen Einführung vor dem Rundgang. Es gibt keine Eine-für-alle-Lösung, zumal jedes Unternehmen eigene Unternehmensziele, Herausforderungen und Fähigkeiten einbeziehen muss. Um höchste Energieeffizienz zu erreichen, müssen die Unternehmen vor allem eine enorme Menge an Daten zum Energieverbrauch und zur Produktivität ihrer Produktionsanlagen messen und bewerten. Nur mit Hilfe neuer elektronischer Systeme können sie diese in jedem Bereich des Unternehmens im Detail messen und auswerten.

Auf der 90-minütigen Tour bekommen die Teilnehmenden dann von sechs sehr unterschiedlichen Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen eine sehr große Vielfalt von Automatisierungssystemen, Mess- und Auswertungssystemen und intelligenten Steuerungsinstrumenten für die Erhöhung der Energieeffizienz präsentiert. Sie besuchen die Effizienzlösungsanbieter Beckhoff Automation, Phoenix Contact, Schneider Electric, LS Electric, Wöhner und Janitza. Dort lernen sie Details und Zusammenhänge über eine systemintegrierte Energieverbrauchs- und Energieerzeugungs-Messtechnologie, über eine digitale Fabrik, über das Industrielle Internet der Dinge IIOT, über eine intelligente Gleichstromverteilung der elektrischen Versorgung aus dezentralen Energiewendeanlagen, über digitalisierte und besonders kompakte Schaltschränke und über neue Monitoring-Mittel zur Erhöhung der Stromqualität.

Datenmonitoring in Echtzeit ist eine entscheidende Grundlage für die Steigerung der Energieeffizienz.

Patrick Krumbach

Datenmonitoring in Echtzeit ist eine entscheidende Grundlage für die Steigerung der Energieeffizienz.

Die Teilnehmenden der in Englisch geführten Tour stammen regelmäßig aus verschiedensten internationalen Ländern aller Kontinente und von unterschiedlichsten Unternehmen. Die Vielfalt der Teilnehmenden reicht von Unternehmensberatern über Verbändevertreter bis zu Vertretern großer Unternehmen. Manche von Ihnen sind direkt für die Verbesserung der Energieeffizienz des eigenen Unternehmens zuständig. Andere sind Entwickler von Licht- oder Wärmeversorgungssystemen. Ihre Fragen am Ende der Vorträge entscheiden regelmäßig darüber, über welche Details die Referenten der vorführenden firmen besonders anschaulich Auskunft geben.

Wer sich auch noch sehr kurzfristig für die Touren (Donnerstag- und Freitagmorgen von 10 bis 12 Uhr und Donnerstagnachmittag von 14 bis 16 Uhr ab dem Information Center (IC) anmelden möchte, kann sich ohne Aufwand noch kurzfristig hier anmelden. Jede Anmeldung ermöglicht die Teilnahme sofort.