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Auf Hackerangriffe vorbereitet sein

Eine zukunftsorientierte Betriebsführung muss weit mehr umfassen als nur das technische und kaufmännische Assetmanagement. Angesichts der zunehmenden Größe und Komplexität von Wind-
energieanlagen werden die Herausforderungen wie Cybersecurity und das erhöhte Analyseaufkommen von Betriebsdaten immer wichtiger. Die energy consult Gruppe ist seit über 30 Jahren einer der führenden Betriebsführer für Wind- & Solarenergie und betreut derzeit knapp 1.000 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von circa drei Gigawatt in sechs europäischen Ländern.

Warum ist Cybersecurity notwendig und was ist die NIS2-Richtlinie?

Sascha Buhle: „Eine zukunftsorientierte Betriebsführung muss weit mehr umfassen als nur das technische und kaufmännische Assetmanagement. Für Windparks bedeutet dies, dass Betreiber verpflichtet sind, umfassende Sicherheitsstrategien zu entwickeln, um auf Cybervorfälle effektiv reagieren zu können. In einer zunehmend vernetzten Welt sind diese Cybervorfälle allgegenwärtig, und Hackergruppen setzen immer öfter auf Ransomware-Angriffe, um Netzwerke lahmzulegen. Windkraftanlagen und andere kritische Infrastrukturen gehören dabei zu den bevorzugten Zielen. Im möglichen Cyberwar sind Angriffe auf diese Infrastrukturen eine reale Bedrohung – oft sind sie die Ersten, die angegriffen werden, da ihre Ausfälle gravierende Auswirkungen haben können, zum Beispiel auf die Energieversorgung.

Wie können diese Herausforderungen und Risiken gelöst und abgesichert werden?

Sascha Buhle: Für Windparkbetreiber ist die Umsetzung der NIS2-Richtlinie von entscheidender Bedeutung. Es gilt, nicht nur gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und damit Strafzahlungen zu vermeiden, sondern auch das Vertrauen in die Sicherheit ihrer Systeme zu gewährleisten. Als erfahrener Dienstleister für Cybersicherheit bieten wir umfassende Unterstützung bei der Implementierung dieser Maßnahmen. Mit unserer Hilfe können Windparks gesetzliche Vorgaben einhalten, ihre Cyber-Resilienz verbessern und zur Stabilität der Energieversorgung beitragen.

Sie nennen neben der Cybersecurity auch das erhöhte Analyseaufkommen von Betriebsdaten als künftige Herausforderung. Warum ist dieses notwendig?

Marina Stang: Einerseits steigen mit immer größer werdenden Windenergieanlagen (WEA) die Investitionssummen und damit das finanzielle Risiko. Andererseits nimmt auch die technische Komplexität der Anlagen zu. Damit in Zukunft ein nachhaltiger und profitabler Betrieb von WEA sichergestellt werden kann, ist ein erhöhtes Analyseaufkommen notwendig. Mit unserer Hilfe können Windparks gesetzliche Vorgaben einhalten, ihre Cyber-Resilienz verbessern und zur Stabilität der Energieversorgung beitragen. Es ist entscheidend Abweichungen vom Normalbetrieb frühzeitig zu erkennen. Solche Abweichungen wirken sich direkt oder indirekt negativ auf die Erträge aus, etwa bei Nicht-Erreichung der Nennleistung. Unentdeckt führt dies zu langfristigen Leistungseinbußen. Ein proaktives Analysieren und die Identifizierung von Trends, die auf eine Verschlechterung des Anlagenzustands hindeuten, ermöglichen eine gezielte und planbare Instandhaltung. So können kostenintensive Ausfälle vermieden und Stillstandzeiten minimiert werden, was sich auch bei Vollwartungsverträgen positiv auf den Cash-Flow der Anlagenbesitzer auswirkt. Zudem verringern sich Ausgleichszahlungen der Vertragspartner oder entfallen gänzlich – ein klassisches Win-Win.

Wie können solche Analysen effizient durchgeführt werden?

Marina Stang: Die Erkennung von Anomalien ist durch tiefgreifende Analyse von SCADA- und weiteren Betriebsdaten möglich. Dabei kombinieren wir bewährte physikalische Modelle mit modernen Methoden der künstlichen Intelligenz (KI). Diese hybride Vorgehensweise erlaubt es uns, je nach Anwendungsfall, die jeweils passende Methode einzusetzen: Physikalische Modelle bieten eine klare Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse. KI-gestützte Modelle hingegen überzeugen vor allem bei der Erkennung komplexer Muster.

Marina Stang,
Deputy Head of Technical Operational Management

Foto: energy consult

Sascha Buhle,
Cybersecurity Experte, energy consult Gruppe

Foto: energy consult

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