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Opti.node und PPA-as-a-Service: Software für bessere Wirtschaftlichkeit überzeugt Investoren

Glückwunsch, Sie können die Serie B-Finanzierung ganz frisch vorweisen. Können Sie kurz ein paar Worte dazu sagen?

Matthias Karger: Wir sind seit einigen Jahren erfolgreich am Markt mit unserem opti.node Cockpit, der Software-Plattform für PV- und Windkraftanlagenbetreiber. Damit haben wir ein solides und kontinuierlich wachsendes Kerngeschäft. Vor zwei Jahren haben wir ein neues Produkt entwickelt, den PPA-as-a-Service, mit dem Betreiber von Wind- und PV-Anlagen direkt an mittelständische Betriebe Strom liefern können. Dazu gab es eine riesige Nachfrage. Wir haben das zum Anlass genommen, mit Investoren eine Finanzierungsrunde durchzuführen, um zum einen weiter in die Automatisierung des Produkts investieren zu können, aber auch den Vertrieb auszuweiten. Im März haben wir dann mit zwei renommierten Wachstumsinvestoren eine neue Finanzierungsrunde über 15 Millionen Euro durchgeführt. Die A-Runde vor anderthalb Jahren belief sich auf sieben Millionen Euro, die B-Runde kommt jetzt auf 15 Millionen Euro.

Welche Art von Investoren konnten Sie überzeugen?

Matthias Karger: Neben unseren bestehenden Investoren begrüßen wir insbesondere zwei neue Wachstumsfinanzierer an Bord. Das eine ist der Deeptech and Climate Fund, ein rund eine Milliarde Euro schwerer Fonds mit Sitz in Deutschland. E-Capital wiederum war Investor der ersten Stunde von 1Komma5Grad, und die kennen sich dementsprechend in dem Energiesegment aus. Während 1Komma5Grad im Privatkundenbereich unterwegs ist, sind wir im Geschäftskundensegment aktiv. Für uns ist es schön, dass wir damit zwei deutsche und europäische Investoren für das Thema gewinnen konnten.

Wir hatten auch viel Interesse von US-amerikanischen Investoren, aber vor dem Hintergrund der geopolitischen Entwicklungen ist es für uns eine tolle Sache, dass wir das mit auch zwei deutschen Investoren zum Abschluss bringen konnten. Gerade für Unternehmen unserer Größe ist es in den vergangenen Monaten gar nicht so leicht gewesen, mit deutschen und europäischen Investoren solche Runden zu schließen. Deshalb sind wir stolz drauf, dass wir das geschafft haben.

Können Sie kurz noch ein Wort sagen, welche Dienstleitungen Sie für die Solarbranche bereithalten?

Matthias Karger: PV-Anlagenbetreiber können mithilfe unseres opti.node-Cockpits alle kaufmännischen Geschäftsprozesse automatisieren, angefangen bei der jährlich anfallenden Stromsteuermeldung bis zur Schaffung von Transparenz bei der Einnahmesituation. Wenn eine PV-Anlage in Betrieb geht, bekommt sie in Stunden mit negativen Börsenpreisen keine Vergütung. Und diesen Effekt zu quantifizieren, ist eine Funktion, die mit dem opti.node-Cockpit für Kunden bereitgestellt wird. Oder wenn ich eine Gemeinde an den Vermarktungserlösen einer PV-Anlage auf ihrem Gebiet beteiligen möchte, kann man Teile dieser Zuwendungen von den Netzbetreibern erstattet bekommen. Diese Prozesse kann man mithilfe des opti.node-Cockpits automatisch abwickeln. Und wenn ich den Strom nicht nur an einen Direktvermarkter im Rahmen des Marktprämienmodells verkaufen will, sondern über eine Direktlieferung an mittelständische Verbraucher kommt unser PPA-as-a-Service zum Einsatz; und der Anlagenbetreiber wird zu einem echten Energielieferanten, der den Strom direkt über das öffentliche Netz an einen Gewerbe- und Industriebetrieb liefert.

Dafür vermitteln wir passende Verbraucher, und kümmern uns um die laufende Abwicklung aller energiewirtschaftlichen Prozesse, Netznutzung, Bilanzkreis-Management, Überschussvermarktung, Abrechnung.

Stellen Sie Ihre Dienstleistungen auf der Smarter E vor?

Matthias Karger: Ja. Auf der Smarter E, wo sich Anlagenbetreiber und Verbraucher tummeln, ist unser Ziel, beide am Ende des Tages zusammenzubringen bzw. nachhaltig zu „matchen“.

Können Sie noch einmal zusammenfassen, warum kein Weg am Cockpit vorbeiführt für die Solarbetreiber?

Matthias Karger: Eine professionelle kaufmännische Betriebsführung wird immer erfolgskritischer für die Solaranlagenbetreiber. In der Vergangenheit war es in erster Linie wichtig, technisch seine Anlage im Griff zu haben, weil es darum ging, maximal viele Kilowattstunden zu produzieren. Das wird in Zukunft nicht mehr so sein. Es kommt nicht mehr darauf an, die Menge zu maximieren, sondern den Vermarktungserfolg. Das gelingt nur, indem ich mich der echten Energiewirtschaft zuwende. Nicole Weinhold 

Matthias Karger
Gründer und Geschäftsführer der node.energy GmbH

Foto: node.energy

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