Wie garantieren Sie Standsicherheit und Stabilität, ohne dass das die Kosten treibt?
Stefan Busch: Als ausführendes Unternehmen erfüllen wir konstruktive Vorgaben der Windturbinenbauer. Etwa 85 Prozent der Kosten verursacht das Material. Beton kostet regional unterschiedlich viel, Stahlpreise unterliegen starken Schwankungen am Weltmarkt. Als Kostensenker sehen wir eher die Optimierung der Erdarbeiten: überschüssigen Aushub vermeiden, der zu hohen Entsorgungskosten führt und mit vielen Lkw abgefahren werden muss. Durch das Anheben der Fundamente kann eine Massenneutralität geschaffen werden, die in einigen Regionen eine Wasserhaltung in der Bauzeit erspart. Arning Bauunternehmung nutzt vor allem Synergien. Als Generalunternehmer für Infrastrukturarbeiten übernehmen wir auch Wegebau und Kabelverlegungen und arbeiten schnittstellenoptimiert.
Wie bewältigen Sie die Betonvolumen?
Stefan Busch: Hauptherausforderung ist inzwischen, die riesigen Betonmengen an einem Tag anliefern zu lassen. Wir beauftragen teilweise mehrere Betonwerke gleichzeitig, um die Liefermengen zu heben. Es werden auch Betonierfugen in Absprache mit den konstruktiven Ingenieuren und Kunden angeordnet, um nicht ausreichende Lieferkapazität zu kompensieren: Im ersten Betonierabschnitt wird dann die Hauptmenge gegossen. Durch zusätzliche Schubbewehrung bleibt das Fundament konstruktiv einwandfrei. Im zweiten Abschnitt folgt das Betonieren von Oberflächen und Sockel. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Oberflächenbearbeitung bei Tageslicht durchgeführt werden kann.
Sie werden nun auch Komplettanbieter für Infrastrukturabeiten beim Repowering?
Stefan Busch: Seit diesem Jahr starten wir mit dem Rückbau von Altanlagen. Mit Baggern zermeißeln wir die alten Fundamente, um Sie anschließend mit Brechanlagen zu einer passenden Körnung aufzuarbeiten und bauen mit dem Material die Baustellenwege. Wir nutzen ein großes Händlernetzwerk, örtliche Dienstleister und Fahrzeuge kleinerer Firmen, um regionale Wertschöpfung zu erzeugen und die Akzeptanz des Projekts vor Ort zu stärken. Für die Anlagendemontage arbeiten wir mit weiteren Rückbaufirmen zusammen. Wo Windparkinvestoren die Kapazität fehlt, beauftragen wir die Gewerke und koordinieren alle Schnittstellen und ermöglichen so den reibungslosen Ablauf. (tw)
Web-Wegweiser:
arning-bau.de