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Early Birds: PPAs in der Probe

Stand heute verwaltet die REZ 164 Windenergieanlagen in 61 Gesellschaften mit einer Gesamtleistung von knapp 500 Megawatt. Gerade wird eine 70-MW-Solaranlage in Betrieb genommen - zusammen mit dem ersten Hybridkraftwerk.

Was steht für Ihre Kunden bei der Betriebsführung derzeit im Fokus?

Walter Delabar: Es sind vor allem zwei Themen, die anstehen: Zum einen bereiten sich die Kunden intensiver auf die Änderungen im Vergütungssystem vor und die Suche nach neuen Konzepten. Die Preise sind zwar unten, aber PPA sind in einigen Fällen alternativlos - etwa wenn die EEG-Vergütungen dermaßen im Keller sind, dass die Anlagen nicht wirtschaftlich betrieben werden können, oder erst gar nicht in die Ausschreibungen gegangen sind. Der Druck zu handeln ist hilfreich, weil wir jetzt erste Erfahrungen mit echten PPA machen können, bevor das Vergütungsregime umgestellt wird. Um diese neuen Anforderungen erfüllen zu können, brauchen wir neue Kompetenzen, müssen wir neue Strukturen einführen und Leute freistellen, die diese Aufgaben übernehmen. Es gibt zu solchen Erfahrungen keine Alternativen, weil Betreiber und Betriebsführer sich nicht auf Direktvermarkter und sonstige Dienstleister verlassen dürfen. Sie müssen selbst einschätzen können, was sie jeweils tun. Es wird halt nicht langweilig. Außerdem muss die Vielzahl neuer Projekte organisatorisch und strukturell verarbeitet und implementiert werden.

Worauf müssen Sie den Blick der Betreiber lenken? Was wird vernachlässigt?

Walter Delabar: Die großen Betreiber sind, soweit ich das sehe, ganz gut aufgestellt. Sie haben eher das Problem, dass der Fokus auf das Einzelprojekt schwieriger wird, was dann Auswirkungen auf die Performance hat. Das bringt uns dann ins Spiel, wobei wir genau die Qualität bewahren müssen: Jedes einzelne Projekt im Blick behalten. Dann sehen wir viel Bewegung im Markt, vor allem was Hybridkraftwerke angeht. Da gibt’s viele Initiativen und Ansätze. Aber da können selbst die kleinen Betreiber, die nur wenige Anlagen haben, mitgestalten. Sie müssen nur offen für neue Konzepte sein.

Wie gehen Sie mit Fachkräftemangel um?

Walter Delabar: Wir müssen als Branche und Unternehmen attraktiv bleiben und noch attraktiver werden. Das betrifft nicht nur eine konkurrenzfähige Gehaltsstruktur, sondern auch die Firmenkultur und den persönlichen Umgang miteinander. (NW)

Walter Delabar,
kaufmännischer Geschäftsführer Regenerative Energien Zernsee GmbH & Co. KG (REZ)

Foto: REZ