Österreichs Hauptstadt Wien will bis 2040 klimaneutral sein. Einen wichtigen Schritt hat der Versorger Wien Energie jetzt dafür unternommen und die nach eigenen Angaben leistungsstärkste Flusswärmepumpe Europas in Betrieb genommen, die Abwärme aus einer Kläranlage nutzt.
Die erste Ausbaustufe ist fertig. Nun startet die Inbetriebnahme. „Allein mit dieser Anlage können wir schon bis zu 56.000 Wiener Haushalte mit grüner Fernwärme versorgen“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig. Rund 70 Millionen Euro investiert das Unternehmen nach eigenen Angaben in die erste Ausbaustufe. Zu den aktuell drei errichteten Wärmepumpen kommen in einem nächsten Schritt bis 2027 drei weitere Anlagen. Im Vollausbau will Wien Energie hier künftig Fernwärme mit 110 Megawatt erzeugen und über 100.000 Wiener Haushalte versorgen.
Derzeit stammt die Fernwärme für 440.000 Wiener Haushalte und 7.800 Großkunden, die Wien Energie aktuell versorgt, zur Hälfte aus fossilen Quellen.
Die neue Anlage nutzt das gereinigte Abwasser aus der benachbarten Kläranlage, das sonst direkt in den Donaukanal fließt. Die Wärmetauscher entziehen dem Wasser sechs Grad Celsius, um Wärme mit mehr als 90 Grad Celsius zu erzeugen. Den Ökostrom zum Betrieb der Anlage bezieht der Energieversorger direkt vom nahe gelegenen Donaukraftwerk Freudenau. (tw)