Ist das der Durchbruch für serielles Sanieren? In Greiz verwandelt die Wohngenossenschaft Textil ein typisches DDR-Wohngebäude aus dem Jahr 1969 in ein Plusenergiehaus. Das Besondere: Es wurden vorgefertigte Bauteile verwendet, so dass dieses Sanierungskonzept auf weitere 6.000 baugleiche Gebäude in Thüringen übertragen werden kann.
Installiert wurden unter anderem eine zentrale Luft-Wasser-Wärmepumpe für Heizung und Trinkwassererwärmung, Sandwichpaneele mit Dämmkern sowie eine PV-Anlage auf dem Dach aus 152 Modulen mit einer Spitzenleistung von 61 Kilowatt. Insgesamt wurden 3,5 Millionen Euro investiert.
Sanierung erfolgt mit vorgefertigten Elementen
„Diese Form der Sanierung spart langfristig Kosten und schützt das Klima“, sagte Thüringens Energieminister Bernhard Stengele bei einem Baustellenbesuch. In Greiz werde gezeigt, was ökologisch, technisch und sozial der neue Standard sein könne: „Ein klimaneutrales Wohnhaus, zu 100 Prozent versorgt aus erneuerbarer Energie, zu bezahlbaren Mieten“, so Stengele.
Hinter dem Begriff serielle Sanierungen steht ein Konzept, in dem die energetische Sanierung mit Hilfe von modular vorgefertigten Elementen erfolgt. Das können Dämmelemente für Fassaden und Dächer sein – aber auch Teile der Anlagentechnik wie zum Beispiel Wärmepumpen oder PV-Module. Diese Elemente können im Vergleich zu herkömmlichen Baumaterialien vor Ort mit deutlich reduziertem zeitlichen Aufwand montiert werden. Das Wort „seriell“ bezieht sich hier also nicht auf die Sanierung selbst, sondern auf das Herstellungsverfahren der verwendeten Materialien. (su)