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Tauziehen um die Erden

Fast wäre der Deal zu Stande gekommen, so scheint es. Er hätte in seiner Nüchternheit offen gelegt, dass auch Rohstoffe für den Bau der Energiewendeanlagen über Krieg und Frieden entscheiden. Der aufgrund seiner mit Traditionen und vermeintlichen Standards brechenden Vorgehensweisen „disruptiv“ genannte neue US-Präsident hatte einen Vertrag über Rohstofflieferungen vorbereitet. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sollte dem Willen Donald Trumps zufolge bei einem Blitzbesuch Ende Februar unterzeichnen. Der Vertrag hätte vorgesehen, dass das Kriegsland den USA nach dem Krieg mit dem ins Land eingedrungenen Russland einen Zugang zu Rohstoffen wie fossilen Energieträgern oder Mineralien verschafft, außerdem Häfen und Flüssiggasterminals nutzen lässt. Die Ukraine müsste 50 Prozent der Einnahmen in einen Wiederaufbaufonds zahlen. Selenskyjs Idee war es wohl, die USA durch ein Beteiligunginteresse an den für Generatoren wichtigen Rohstoffen zugleich den Grund für militärisches Engagement für die Ukraine zu liefern. Das Abkommen scheiterte, weil sich Selenskyj nicht auf das Waffenstillstandskonzept Trumps einließ.

Auf Kobalt und Lithium zielen die Kämpfe im Kongo. Ende Januar nahmen Rebellen eine Region der Demokratischen Republik Kongo ein und sicherten sich dort gezielt auch Vorkommen beider Stoffe, die für Elektroautos wichtig sind. In Serbien unterzeichneten EU-Unterhändler ein Abkommen zum Lithiumabbau, wogegen es im Land wegen der Umweltwirkungen wütende Proteste gibt. (tw)