Die Erschließung und Nutzung inländischer Erdgasquellen, ein Zurück zur Atomkraft, eine Rolle für Müllverbrennungskraftwerke bei zeitgleichem Ausbau der Eneuerbare-Energien-Erzeugungskapazitäten lautet das energiepolitische Versprechen der Siegerin der italienischen Parlamentswahl im September. Der Urnengang hatte das Rechtsaußen-Bündnis Lega Nord, Forza Italia und Fratelli d´Italia bestätigt. Als Vorsitzende der mit den meisten Wählerstimmen siegreichen Fratelli dürfte die bekennende Faschistin Giorgia Meloni nach Redaktionsschluss noch im Oktober zur Premierministerin ernannt worden sein.
Italien war im Folgejahr der Atomreaktorkatastrophe von Tschernobyl in der Ukraine von 1986 aus der Nuklearenergie ausgestiegen. Reaktoren der neuesten, „vierten Generation“ könnten in Italien nach sieben Jahren Projekt- und Bauzeit entstehen, argumentieren die Wahlsieger. Meloni sieht aber auch den weiteren Ausbau der Erneuerbaren vor, ohne hier sehr konkret zu werden. Die Erneuerbaren sollen dann dem Aufbau nationaler Energieerzeugungskapazitäten und der Krisensicherheit der Energieversorgung Italiens dienen.
Nach Streit um die Regierungsposten zeichnen sich nun die Energiewende-Personalien ab. So könnte Forza-Mann Gilberto Pichetto Fratin der Umweltminister werden. Das Rechts-Bündnis will die Energiepolitik bei diesem Ressort belasssen. Amtsvorgänger Roberto Cingolani tat jüngst noch seine Sympathie für Atomkraft kund. Infrastrukturminister soll bald Lega-Chef Matteo Salvini werden. (tw)